Gab es in griechischen Häusern Kinderzimmer?

    Wie sah ein griechisches Haus aus?

    Wie hat man sich nun eine Wohnung oder ein Haus bei den Griechen vorzustellen? Bei Bauwerken denken wir ja meist erst einmal an die prachtvollen griechischen Tempel. Aber darin wohnten ja keine Menschen, höchstens mal ein Gott oder eine Göttin. So dachten es zumindest die Griechen.

    Gab es im alten Griechenland schon Stühle?

    Die Häuser der Griechen waren sehr viel einfacher gehalten. Bis 400 v. Chr. lebten die meisten Menschen äußerst bescheiden. Während von den Tempeln ja zumindest einige Reste erhalten blieben, gibt es von den griechischen Wohnhäusern wenig Überreste. Denn sie waren meist aus Holz erbaut und besaßen nur dünne Mauern aus Lehmziegeln oder auch Bruchstein. Es gab auch nur zwei bis drei Zimmer im Erdgeschoss, ein Obergeschoss fehlte meist. Kinderzimmer sind übrigens Fehlanzeige, so etwas kannte der durchschnittliche Grieche gar nicht.

    Dieses Haus nannte man "oikos" und der Mittelpunkt dieses Oikos war der private Wohnraum. Das darfst du dir aber nicht wie ein Wohnzimmer bei dir Zuhause vorstellen. Die Wände hatten oft nicht einmal Putz. Der Boden war gestampfter Lehm, vielleicht mit dem ein oder anderen Teppich bedeckt. Viele Menschen saßen einfach auf dem Boden. Sie schliefen auch in Betten, aber auch die waren sehr einfach und selbst gezimmert. Auf dem Bett lag eine einfache Matte.

    Nachttöpfe waren sehr beliebt

    Wer etwas mehr Geld besaß, konnte sich vielleicht sogar Stühle leisten und auch eine Matratze. Das war aber schon Luxus. Toiletten kannten die meisten Griechen nicht, sie griffen auf den guten alten Nachttopf zurück, wenn sie aufs Klo mussten. Kleider hat man meist in Holztruhen verstaut, so etwas wie Kleiderschränke gab es ebenfalls nicht.

    Badewannen waren selten und nur in den Häusern der reicheren Leute zu finden. Meist hatten die Menschen eine einfache Waschschüssel, manchmal gab es auch im Hof einen Brunnen, an dem man sich waschen konnte.

    Reiche Griechen konnten sich auch größere Häuser leisten. In diesen Häusern gab es mehr Räume und ein Obergeschoss. Hier lag dann übrigens meist der Bereich für die Frauen, das gynaikon, der von Fremden nicht betreten werden durfte. Die Männer hatten dann einen eigenen Raum, einen Männerraum, in dem auch das ein oder andere Trinkgelage stattfinden durfte. Es gab Vorhallen, einen Hof und oft auch Wirtschaftsräume.

    Ab 400 v. Chr. wuchs der Luxus und die Häuser konnten auch mal bis zu 2000 m² umfassen. Großzügig gestaltete Höfe, von Säulen  umrandet und mit kostbaren Mosaiken geschmückt, waren dann auch zu bewundern. Solche Häuser konnten sich dann auch wieder nur die ganz reichen Leute leisten.