Warum trugen die Griechen ihre Kinder herum?

    Welche Ausbildung erhielten die Mädchen im alten Griechenland?

    Bis zum Alter von sieben Jahren wurden Jungen und Mädchen gemeinsam in den Frauengemächern erzogen. Diese nannte man "gynaikon". Die reichen Frauen stillten oft nicht selbst, die Kinder wurden einer Amme übergeben. Das konnte eine Sklavin oder auch eine einfache arme Frau aus dem Volk sein. Sie hatte sich dann auch um die Erziehung des Kindes erst einmal zu kümmern. Man hat die Kinder sogar bis zum Alter von drei Jahren herumgetragen, in der Hoffnung, dass sie deshalb keine O-Beine bekamen. Schönheit war den Griechen ja sehr wichtig und die Kinder sollten sich ja auch vor allem körperlich gut entwickeln. Das sahen nicht nur die Spartaner so.

    Waren die Mädchen sieben Jahre alt, so wurden sie in den Frauengemächern auf ihren späteres Hausfrauendasein vorbereitet. Das bestand ja in erster Linie aus Spinnen und Weben. Wenige Mädchen lernten auch zu lesen und zu schreiben. 

    Wenige Frauen hatten in Griechenland die Möglichkeit, ein selbstständiges Leben, unabhängig vom Vater oder Ehemann zu führen. Eine Ausnahme war die berühmte Dichterin Sappho auf der Insel Lesbos. Hier gab es ein Internat für Mädchen, in dem diese Lesen, Schreiben und Rechnen, aber auch Tanz und Musik erlernten. Dazu hatten aber nur wenige die Möglichkeit.

    Schul- und Sportunterricht nur für Jungs?

    Die Jungen verließen im Alter von sieben Jahren die Frauengemächer und erhielten Schul- und Sportunterricht. Auch lernten sie lesen, schreiben und rechnen. Aber nicht alle Jungs hatten diese Möglichkeit. Ob sich die Eltern den Unterricht leisten konnten, hing von ihrem Geldbeutel ab. Beim Besuch des Unterrichts wurden die reichen Knaben meist von einem Sklaven begleitet, der sich um sie kümmerte und schaute, dass sie auch lernten. Lernen bedeutete auch oft Auswendiglernen zum Beispiel der Epen des Homer, der Ilias und der Odysse. Auch Musik war Teil des Lernstoffs der griechischen Schüler.

    Ab 13 oder 14 Jahren stand der Sport im Mittelpunkt des Unterrichts. Springen, Laufen, Rennen, Ringen und so einiges mehr gehörten zu den Pflichtsportarten im alten Griechenland. Auch wenn dir das heute komisch vorkommt, beim Sportunterricht blieben alle meist nackt, so konnte man die Körper besser zur Schau stellen. Ein schöner Körper war den Griechen ja ganz wichtig.

    Ab der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts v. Chr. gab es dann auch öffentliche Schulen neben den privaten Einrichtungen, die von den männlichen Schülern besucht werden konnten. Immer wichtiger war es dann auch, die Redekunst - dieRhetorik - zu erlernen.