Wer waren die Azteken?

    Die Azteken

    Die Azteken waren ein Volk in Mesoamerika (siehe auch: Wo liegt Mesoamerika?). Anders als die Maya (ab 1000 v. Chr.) lebten die Azteken viel später, nämlich im 14. bis 16. Jahrhundert. Ihre Kultur wurde von den spanischen Eroberern in den Jahren 1519 bis 1521 zerstört.

    Die Azteken lebten dort, wo heute Mexiko liegt. Ihre Sprache heißt Nahuatl. In vielen Dingen ähneln die Azteken und ihre Kultur, ihre Religion und ihre Bauten den anderen mesoamerikanischen Völkern, die ihre Blüte vorher hatten: den Olmeken, den Maya, den Zapoteken oder dem Volk, das in Teotihuacán lebte.

    Die Azteken waren sehr mächtig geworden. Das lag auch daran, dass sie andere Völker unterwarfen. Ihre Hauptstadt hieß Tenochtitlán. Dort wohnten etwa 100.000 Menschen! Heute befindet sich an ihrer Stelle die Hauptstadt von Mexiko: Mexiko-Stadt. Zur Zeit der Azteken gab es noch einen riesigen See dort. Tenochtitlán wurde darum auf Inseln erbaut und Dammwege führten zur Stadt hin. Der See wurde später trocken gelegt. Weitere wichtige Städte in der Nähe waren Texcoco und Tlacopán. Sie bildeten im Tal von Mexiko den aztekischen Dreibund und die Basis des Aztekenreiches.
     

    Wie lebten die Atzeken?

    Die Azteken aßen vor allem Mais, Kürbis und Bohnen. Sie besaßen eine ganz besondere und ungewöhnliche Anbaumethode. Am flachen Uferrand der Seen setzten sie nämlich Chinampas ein. Das sind schwimmende Gärten. Die Bauern schöpften Schlamm vom Seeboden auf und befestigten das "Floß" mit seitlichen Ruten aus Zweigen. Auf dem neu entstandenen "Land" bauten sie ihre Lebensmittel an.

    Es gab auch Handwerker. Am angesehensten waren die Goldschmiede und die, die prächtigen Kopfschmuck aus Federn herstellten. Bezahlt wurde mit Kakaobohnen. Städte und Völker, die die Azteken unterworfen hatten, mussten ihnen Tributzahlungen leisten. Das waren Lebensmittel, Felle, Vogelfedern, Baumwolldecken, Kakao oder auch Arbeitskräfte.

    Sehr angesehen waren die Krieger. Wer sich bewährte, konnte zum Adlerkrieger oder Jaguarkrieger aufsteigen. Gekämpft wurde vor allem mit dem Obsidianschwert. Das war ein Holzbrett, das scharfe Klingen aus Obsidian, einem Vulkangestein, besaß.
     

    Woran glaubten die Azteken?

    Die Azteken glaubten an viele Götter. Insgesamt kannten sie 1600 Götter! Der wichtigste war Huitzilopochtli, der Kriegs- und Sonnengott. Sein Name bedeutet übersetzt Kolibri des Südens. Als Gott des Regens wurde Tlaloc verehrt. Beiden Göttern war der Große Tempel in Tenochtitlán gewidmet, der Templo Mayor. Der Bau war eine Pyramide mit zwei Tempeln an der Spitze für die beiden Götter. Er stand im Zentrum der Stadt und war 60 Meter hoch. Immer wieder wurde er überbaut und wurde so noch höher. Dem Templo Mayor gegenüber stand der Tempel des Gottes Quetzalcoatl, der Gefiederten Schlange.

    Der Templo Mayor war auch der Ort, an dem den Göttern Opfer gebracht wurden. Viele Menschen verloren hier ihr Leben. Die Azteken glaubten, dass sie ihrem Sonnengott Opfer darbringen mussten, damit die Sonne ihren Lauf fortsetzte. Man riss den Opfern die Herzen heraus. Die Toten warf man dann die Stufen des Tempels hinunter. Geopfert wurden vor allem Kriegsgefangene, aber auch Frauen und Kinder. Kinder wurden vor allem dem Regengott Tlaloc geopfert.

    Wie die anderen Kulturen Mesoamerikas spielten die Azteken ein rituelles Ballspiel und besaßen einen eigenen Kalender und eine Bilderhandschrift. Die Kinder gingen zur Schule: entweder in die Tempelschule, wenn sie Kinder eines Adligen waren, oder in die Telpochcalli, wo die Jungen kämpfen lernten.
     

    Herrscher der Azteken

    An der Spitze der Stadtstaaten stand immer ein Herrscher. Sie hießen zum Beispiel Huitzilíhuitl oder Chimalpopoca. Übersetzt bedeutet es Feder des Kolibri oder Rauchender Schild. Am bekanntesten aber ist Moctezuma II. (auf Spanisch auch: Montezuma). Sein Name bedeutet: Er schaut finster drein wie ein Fürst. Während der Herrschaft von Moctezuma II. wurde das Reich der Azteken von den spanischen Konquistadoren erobert und zerstört.

    1519 bis 1521 eroberte der Spanier Hernán Cortés das Reich der Azteken. Viele der Azteken starben, ihre Kultur wurde weitgehend zerstört. 1535 wurde das Vizekönigreich Neuspanien ausgerufen.