Wie funktioniert die Maya-Schrift?

    Bilderschrift

    Die Maya entwickelten eine Bilderschrift aus Hieroglyphen, also Bildzeichen. Es gab Zeichen für Wörter wie "Berg" oder "Jaguar". Andere Zeichen standen für Silben und wurden kombiniert, z. B. ergaben die Silbenzeichen für "pi", "tzi" und "la" das Wort "pitzil" (der letzte Vokal fiel weg), das bedeutet Ballspielen. Gelesen wurden die Zeichen von oben nach unten. Es gab etwa 800 Zeichen. Erst in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts hat man die Schrift entziffert.

    Worauf schrieben die Maya?

    Die Maya schrieben auf Gebäude, Skulpturen und in Faltbücher. Auf Stelen, also hoch aufgerichteten Steinen, notierten sie häufig, wann ihre Anführer lebten, wie sie hießen und welche Taten sie vollbrachten. So hieß zum Beispiel ein Herrscher Stürmischer Himmel, ein anderer Vogel Jaguar.

    Sie schrieben auch auf Streifen aus Bast und falteten diese wie eine Ziehharmonika. Vielleicht kennt ihr auch Leporellos für Kleinkinder, die ebenfalls gefaltet werden. Ein solches Buch nennt man Kodex (auch Codex geschrieben), die Mehrzahl heißt Kodizes (Codizes). Nach der Eroberung durch die Spanier wurden fast alle dieser Bücher verbrannt, weil sie glaubten, dass darin geheimnisvolle Zauberformeln oder Texte vom Teufel stünden. Weltweit existieren nur noch drei, alle befinden sich in Europa, einer davon in Dresden. Ein vierter Kodex befindet sich in Mexiko. Er wurde erst in den 1970er Jahren entdeckt und wird von manchen Fachleuten für eine Fälschung gehalten.

    In Rot oder Schwarz wurden die Zeichen mit einem feinen Pinsel auf das Papier gemalt.

    Was steht in den Büchern?

    Erzählt wurden in den Büchern die Geschichte der Maya, Mythen und Sagen oder es ging um astronomische Überlegungen und religiöse Rituale. Zum Schutz wurden die Bücher noch mit Holzdeckeln versehen, die mit Jaguarfell bezogen waren. Der Codex Dresdensis, wie der Kodex genannt wird, der in Dresden aufbewahrt wird, ist aufgeklappt mehr als 3,50 Meter lang!