Was war los in Britannien?

    Römer und Angelsachsen

    Britannien war 43 n. Chr. von den Römern erobert worden und war bis zum Hadrianswall an der Grenze zu Schottland römische Provinz. Sie wurde Britannia major genannt, das große Britannien - im Gegensatz zum "kleinen Britannien", nämlich der Bretagne in Frankreich (Britannia minor). Mit dem Verfall des römischen Reiches zogen sich die Römer um 410 aus Britannien zurück.

    Nun fielen mit der Völkerwanderung die germanischen Stämme der Jüten, Angeln und Sachsen in Britannien ein, später auch die Dänen. Die Angeln und Sachsen verschmolzen zu den Angelsachsen und stellten abwechselnd mit den Dänen den König Britanniens.

    Wilhelm der Eroberer

    So sah die Situation im Jahre 1066 aus. In diesem Jahr wurde Britannien noch einmal erobert, und zwar von dem Normannen Wilhelm. Er wird auch Wilhelm der Eroberer und auf Englisch William the Conquerer genannt.

    Wilhelm war ein normannischer Herzog, also Herzog in der Normandie, einem Gebiet im heutigen Frankreich. Dort hatten sich Wikinger aus dem Norden angesiedelt, die nun mit den Bewohnern der Gegend zu Normannen verschmolzen. Unter Wilhelm hatte sich die Normandie zu einem starken Herzogtum entwickelt.

    In England herrschte seit 1042 der Angelsachse Eduard der Bekenner. Als er im Januar 1066 kinderlos starb, begann der Kampf um den englischen Thron. Der angelsächsische Graf Harold Godwinson wurde zum König gewählt, doch Wilhelm erhob ebenfalls Ansprüche auf den Thron.

    Es kam schließlich zu einer erbitterten Schlacht bei Hastings im Süden Englands. Wilhelm siegte und nach und nach unterwarfen sich die englischen Grafschaften. Weihnachten 1066 wurde Wilhelm zum englischen König William I. gekrönt. Er erhielt den Beinamen "der Eroberer".

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    Das englische Königshaus Anjou-Plantagenet

    Nach William regierten noch drei weitere normannische Könige in Britannien. Dann wurde ihre Herrschaft von einer anderen Adelsfamilie abgelöst, dem Haus Anjou-Plantagenet. Zwischen 1154 und 1399, also das gesamte Hochmittelalter hindurch bis ins späte Mittelalter stellte diese Familie die englischen Könige. Der bekannteste unter ihnen ist Richard Löwenherz, den du vielleicht aus der Geschichte von Robin Hood kennst.