Wie war das mit Italien?

    Der Staat Italien ist heute auf Landkarten leicht zu erkennen, weil er wie ein Stiefel aussieht. Man nennt diese Halbinsel im Mittelmeer auch Appenninhalbinsel nach einem Gebirgszug, der sich von Nord nach Süd hindurchzieht. Im Norden reicht Italien bis an die Alpen heran. Im Mittelalter aber gab es den Staat Italien noch gar nicht.

    Was war im frühen Mittelalter passiert?

    Nach dem Zerfall des Römischen Reiches und dem Einfall der Germanen entstanden im Norden Italiens viele kleine Herzogtümer, bis Karl der Große das Gebiet unterwarf und dem Frankenreich einverleibte. Nach der Teilung des Frankenreichs entstand im Norden und der Mitte ein Königreich Italien. Ein Teil Mittelitaliens stand zunächst noch unter byzantinischer Herrschaft. In der Mitte Italiens entstand nach der Pippinschen Schenkung rund um Rom außerdem der Kirchenstaat aus den Ländereien des Bischofs von Rom.

    Der Süden Italiens und Sizilien nahmen eine eigene Stellung ein. Teile waren zunächst noch byzantinisch, dann eroberten im 9. Jahrhundert die Araber diese Gebiete.

    Im hohen Mittelalter

    Unter Otto dem Großen wurde das Königreich Italien (der Norden und die Mitte) 961 erobert und gehörte nun zum Heiligen Römischen Reich. Venedig allerdings blieb eigenständig und entwickelte sich zu einer bedeutenden See- und Handelsmacht.

    Süditalien wurde ab 1061 von den Normannen eingenommen. Diese gründeten 1131 das Königreich Sizilien. 1190 fiel dieses Königreich durch Erbfolge an die Staufer und war damit dem Heiligen Römischen Reich angeschlossen, das nun seine größte Ausdehnung hatte. Mit dem Ende des Stauferreichs kam auch das Ende des Königreichs Sizilien. Es fiel an das französische Haus Anjou und schließlich an das spanische Aragonien, zu dem es bis ins 15. Jahrhundert gehörte. 

    Die Pippinsche Schenkung war die Grundlage gewesen für die Gründung des Kirchenstaats rund um Rom. Otto I. bestätigte die Schenkung. Im Laufe der Jahre gewann der Kirchenstaat durch weitere Schenkungen weiteres Land hinzu. 1213 erkannte Friedrich II. den Kirchenstaat auch offiziell an.

    Ab dem 18. Jahrhundert verkleinerte sich das Land des Kirchenstaates, 1870 fiel der Kirchenstaat an Italien, 1929 wurde die Vatikanstadt innerhalb Roms als eigener Staat anerkannt und verblieb somit als Nachfolger des Kirchenstaates.

    Im Norden erstarkten im 14. Jahrhundert nach dem Ende der Staufer die italienischen Städte. Neben dem eigenständigen Venedig waren dies Genua, Mailand, Florenz und Pisa.

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