Wie wichtig war der Marktplatz?

    Wie wichtig war der Marktplatz im Mittelalter?

    In unserem Wort Markt steckt das lateinische "mercatus". Übersetzt heißt das Handelsplatz und nichts anderes war in Mittelalter ein Markt, eben ein wichtiger Umschlagplatz für Waren. Der Markt ist ein Ort, der am Schnittpunkt von Handelsstraßen lag. Aber auch für die Menschen des Mittelalters hatte der Markt eine wichtige Bedeutung. Konnten hier beim Einkauf die wichtigsten Neuigkeiten ausgetauscht werden. Zeitungen kannte man ja noch lange nicht. So kam dem mittelalterlichen Markt neben dem Umschlag von Waren auch noche eine wichtige gesellschaftliche Bedeutung zu. 

    Was wurde auf einem mittelalterlichen Markt alles verkauft?

    Fisch und Fleisch, Geflügel, Gemüse, Käse, Eier, Brot, Gewürze. Töpferwaren, Körbe, Eisenwaren, Tücher, Schuhe. Auch lebende Tiere wie Schafe, Enten, Hühner, Gänser, Schweine. Der Händler errichtete seinen Stand und hat dort seine Waren angeboten. Es gab eine Rechtsordnung, die alle möglichen Abläufe des Marktes regelte und an die sich die Teilnehmer des Marktes zu halten hatten. Wer sich nicht daran hielt, hatte mit Strafen zu rechnen.

    Gab es einen Markt, so haben sich in der Nähe des Marktes auch Menschen niedergelassen. In späteren Zeiten waren die Marktplätze oft auch mit Speichern, Kornkammern und Wohnhäusern umgeben und wurden auch geschützt. Für den Handel mit manchen Waren gab es auch feste Dächer, später auch eigene Gebäude, in Paris waren das zum Beispiel "les halles".

    Spezielle Waren, spezielle Marktplätze

    Im Laufe der Zeit gab es eine größere Auswahl an Waren, so dass sich auch bestimmte Kaufleute zusammenfanden. So entstanden mehr und mehr gesonderte Plätze für Vieh, für Getreide oder für Textilien oder Gewürze. Die Märkte wurden auch von der Fläche immer größer. 

    Viele Märkte fanden regelmäßig statt, manche nur ab und an. Manchmal kam zum Markt auch noch ein Kirchenfest dazu, so dass die Menschen beide Veranstaltungen besuchten. Da kommt die Bezeichnung "Messe" her, die ihr vielleicht vom Rummel oder Jahrmarkt kennt. Der Jahrmarkt fand dann eben einmal pro Jahr statt. Das Marktgeschehen wurde auch oft  von Sängern, von Gauklern oder Schaustellern begleitet. Allzu viele Ablenkungen hatten die Menschen im Mittelalter ja nicht. Und da war der Jahrmarkt immer etwas ganz Besonderes. 

    Der Marktplatz war sehr wichtig für die Städteentwicklung im Mittelalter. Noch heute ist der Marktplatz oft der wichtigste Platz in einer Stadt, an dem auch das Rathaus stehen kann.