Zeitstrahl

    Wartburgfest

    1817

    Feiern auf der Wartburg

    Am 18. Oktober 1817 trafen sich 500 Studenten auf der Wartburg. Die Wartburg liegt bei Eisenach in Thüringen. Martin Luther, der Reformator, hatte einige Zeit auf der Wartburg verbracht. Auch diese Tatsache spielte wohl eine Rolle, denn Luther hatte für die Geschichte große Bedeutun und die Studenten feierten sein Andenken. Denn am 31. Oktober 1817 jährte sich der Thesenanschlag Martin Luthers zum 300. Male. Ein weiteres wichtiges Datum, an das man erinnern wollte, war die Völkerschlacht bei Leipzig, die vier Jahre zuvor 1813 stattgefunden hatte.

    Warum wählte man die Wartburg?

    Man wählte die Wartburg, weil sie ganz in der Nähe von Jena lag und hier ja auch die erste Burschenschaft gegründet worden war, die die Idee der nationalen Einheit und Freiheit vorantrieb. Gleichzeitig ehrte man das Andenken Luthers, der die Bibel ins Deutsche übertragen hatte und hierbei auch der deutschen Sprache eine besonders Gewicht geben wollte.

    Das Wartburgfest: Ab mit den alten Zöpfen

    500 Abgesandte von zwölf verschiedenen deutschen Universitäten feierten gemeinsam und demonstrierten gegen die Politik der Restauration des Deutschen Bundes. Man verbrannte einige Symbole, die für die Restauration standen wie Uniformen und auch einen alten Zopf, der als Zeichen für den Absolutismus und somit die "alte Zeit" stand. Die Teilnehmer des Wartburgfests wünschten, dass die Menschen frei leben und ihre Meinung frei äußern sollten. Sie wünschten sich auch ein einheitliches Deutschland mit einer Verfassung. Diese Ideen standen völlig im Gegensatz zu den Gedanken der Restauration. Die Herrschenden wollten an den Besitzständen festhalten und ihre Vorrechte nicht abgeben. 

    Was waren die Folgen des Wartburgfestes?

    Vor allem die Universitäten und die Studenten mussten sich das Misstrauen der Fürsten gefallen lassen. Die Bekundungen für Freiheit und einen deutschen Staat, die das Wartburgfest geprägt hatten, stießen auf Widerstand. Dieser Widerstand sollte bald zu konkreten Verboten führen. Das waren die Karlsbader Beschlüsse nach der Ermordung des Dichters Kotzebue.

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