Zeitstrahl

    Protestation auf dem Reichstag zu Speyer

    1529

    Vom 15. März bis zum 22. April 1529 wurde in Speyer ein Reichstag abgehalten. Es war der zweite Reichstag zu Speyer.
     

    Freie Auslegung des Wormser Edikts

    Drei Jahre zuvor war auf dem ersten Reichstag zu Speyer die freie Auslegung des Wormser Edikts durch die Reichsstände beschlossen worden. Jeder Landesherr konnte demnach in Glaubensdingen nach seinem Gewissen handeln. Die Evangelischen waren damit geduldet. Kaiser Karl V. wollte die evangelischen Fürsten nämlich nicht gegen sich aufbringen, weil er sie in seinem Kampf gegen Franz von Frankreich und gegen die Türken hinter sich wissen wollte.
     

    Karl V. will durchgreifen

    Auf dem zweiten Reichstag zu Speyer wollte Kaiser Karl V. das Wormser Edikt nun aber wieder vollständig in Kraft setzen, nachdem er außenpolitisch erfolgreich gewesen war. Die Reformation sollte damit zum Stillstand gebracht werden.
     

    Die Evangelischen werden zu Protestanten

    Gegen den Mehrheitsbeschluss der Katholiken protestierten die evangelischen Reichsstände, die in der Minderheit waren, am 19. April 1529. Sechs protestantische Fürsten und 14 Reichsstädte erklärten, dass sie in Glaubensfragen allein ihrem Gewissen folgen würden.

    Sie traten für die ungehinderte Ausbreitung des evangelischen Glaubens ein. Damit bekannten sich auf dem Speyerer Reichstag erstmals Fürsten und Städte öffentlich zu ihrem evangelischen Glauben. Man nennt dies auch die Protestation zu Speyer. Seitdem werden die Anhänger Luthers auch Protestanten genannt.
     

    Wer protestierte da?

    Die sechs Fürsten waren: Kurfürst Johann von Sachsen, Markgraf Georg von Brandenburg-Ansbach, Herzog Ernst von Braunschweig-Lüneburg, Landgraf Philipp von Hessen, Franz, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg und Fürst Wolfgang von Anhalt-Köthen.

    Die 14 Städte waren: Heilbronn, Isny, Kempten, Konstanz, Lindau, Memmingen, Nördlingen, Nürnberg, Reutlingen, St. Gallen, Straßburg, Ulm, Weißenburg und Windsheim.

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