Was gab es zu essen? Brot hier, Haute Cuisine dort!

    Was aßen die Menschen an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert?

    Brot

    Eines der Hauptnahrungsmittel war Brot. Nach schlechten Ernten und einer starken Verteuerung der Brotpreise konnten viele Menschen in Frankreich es sich kaum noch leisten, Brot zu kaufen. Langes, schmales Brot wurde übrigens schon seit 1750 in Frankreich gebacken. Den Namen "Baguette" erhielt es jedoch wohl erst 1920.

    An Getreide bauten die Bauern vor allem Roggen, Weizen und Buchweizen an. Zusammen mit Hülsenfrüchten wie Erbsen, Bohnen und Linsen bildete es die Grundlage der Ernährung.

    Fisch, Fleisch, Gemüse

    Was es ansonsten zu essen gab, hing natürlich auch davon ab, wo man lebte. An den Küsten gab es viel Fisch, im Landesinneren mehr Fleisch. Ärmere Leute konnten sich davon natürlich nicht viel leisten. Wenn es bei ihnen Fleisch gab, war das meist Huhn. An Gemüse baute man z. B. Bohnen an. In den Städten war man darauf angewiesen, was es zu kaufen gab und was die Bauern auf die Märkte brachten. Einkaufen ging man auch zum Fleischer, Fischhändler und Bäcker.

    Traditionelle und regionale Gerichte

    Eine ganze Reihe von Gerichten, die man heute noch in Frankreich isst, hat eine lange Tradition. Coq au vin ("Hahn in Wein") etwa ist ein altes Geflügelgericht. Cassoulet ist ein Eintopf mit weißen Bohnen, Speck und Fleisch.

    Kartoffeln

    Die Kartoffel kam zwar schon im 16. Jahrhundert nach Europa, doch es dauerte, bis sie zu einem wichtigen Nahrungsmittel wurde. Zunächst sah man sie nämlich nur als hübsche Zierpflanze an. In Frankreich wurde die Kartoffel erst ab 1783 in großem Maße angebaut.

    Sie setzte sich hier weniger durch als z. B. in Irland oder Preußen. Dort gehörte sie schon seit 1756 zu den wichtigsten Lebensmitteln. Allerdings sind Pommes frites, die erstmals in Belgien zubereitet wurden, um 1800 auch schon in Frankreich bekannt. Die Amerikaner nennen sie bis heute "French Fries".

    Esskultur des Adels: Haute Cuisine

    Eine ganz andere Küche war man natürlich am französischen Hofe gewohnt. Sie prägte die Essgewohnheiten des gesamten europäischen Adels. Die so genannte Haute Cuisine ("Hohe Küche") entstand um 1800. Bis heute gilt die französische Küche als eine besonders gehobene und gute Küche.

    Ein Restaurant in Paris

    Schon 1780 hatte Antoine Beauvilliers in Paris ein Restaurant eröffnet, so wie wir es heute kennen. es gab erstmals einzelne Tische statt einer langen Gemeinschaftstafel und die Gäste konnten verschiedene Gerichte aus einer Speisekarte wählen. Als viele Köche nach der Französischen Revolution arbeitslos waren, gründeten auch sie Restaurants und prägten wiederum andere Gastronomen.