Wie erlebte das Volk den Krieg?

    Angst und Schrecken

    Während des Dreißigjährigen Krieges beherrschten Angst, Schrecken und Leid das Volk. Ganze Landstriche wurden verwüstet. Die Heere plünderten Dörfer und versetzten ganze Städte in Schutt und Asche, zum Beispiel Magdeburg:

    Magdeburg war protestantisch und wurde seit 1629 durch das Heer des Feldherrn Tilly belagert. Am 20. Mai 1631 rückten seine Soldaten vor und nahmen die Stadt ein. Dabei ermordeten sie unzählige Menschen, darunter auch viele Kinder. Häuser wurden geplündert und zerstört. Dann wurde die ganze Stadt in Brand gesteckt. Rund 20.000 Magdeburger fanden den Tod.

    Plündern und verwüsten - es fehlt an Essen

    Viele Männer verdienten sich ihr Brot nun als Söldner. Doch ihre Arbeitskraft fehlte an anderer Stelle. Felder wurden nicht mehr bestellt. Landsknechte, deren Sold nicht bezahlt worden war, oder Marodeure taten ein übriges, um ganze Landstriche zu verwüsten. So kämpften alle ums Überleben - vor allem um genug Nahrung. Unter der Führung von Wallenstein mussten die Bauern, Händler und Handwerker nun nicht nur Lebensmittel liefern, sondern den Soldaten auch Unterkunft bieten und zum Teil sogar den Sold zahlen.
     

    Krankheiten

    Hinzu kamen Krankheuten und Seuchen, an denen viele Menschen starben. Die Pest, Typhus oder auch die Grippe rafften immer wieder ganze Dörfer dahin. Für das Volk war der Krieg eine Katastrophe riesigen Ausmaßes. Die deutschen Gebiete brauchten fast 100 Jahre, um sich von den Folgen dieses Krieges wieder einigermaßen zu erholen.