Was ist eine Burschenschaft?

    Was ist eine Burschenschaft?

    Im Jahr 1815 wurde in Jena die erste Burschenschaft gegründet. Doch was ist überhaupt eine Burschenschaft?  Burschenschaft heißt so viel wie "Gesamtheit der Burschen".

    Burschenschaft und Studentenschaft

    "Burschen" war im 18. und 19. Jahrhundert eine Bezeichnung für Studenten. Manchmal sagte man zur Burschenschaft auch Studentenschaft. Die Überbleibsel der Burschenschaften sind heute häufig sehr konservativ eingestellt. Damals, Anfang des 19. Jahrhunderts, waren die Burschenschaften ein Ort der Revolution, also alles andere als konservativ. Die Ziele der Burschenschafter waren die deutsche Einheit, eine demokratische Verfassung, Freiheit für die Menschen und Freiheit für die Presse. Die Burschenschaften waren ebenfalls heftige Gegner der Restauration, also dem Festhalten an den herrschenden politischen Verhältnissen. Die Burschen waren immer Männer. Frauen waren ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht zum Studium zugelassen. Dennoch gab es auch Frauen, die sich während der 1848er Revolution politisch engagieren sollten. Allerdings waren das eher die Ausnahmen. Politische Frauen wurden stark angefeindet. In eine Burschenschaft konnten Frauen jedenfalls nicht eintreten. Übrigens ist das auch heute noch so.

    Farben der Burschenschaft: Schwarz, Rot und Gold waren die Farben der Freiheit

    Das Symbol der Burschenschaften waren die Farben Schwarz, Rot und Gold. Das waren ursprünglich einmal die Farben von preußischen Freiwilligen, die unter Adolf Wilhelm von Lützow im Kampf gegen Napoleon dienten. Warum diese Farben?

    Ein Regiment wurde zum Vorbild

    Das Regiment von Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow trug als Uniformfarbe Schwarz. Schwarz war ja ganz praktisch, weil die Regimentsmitglieder sich um ihre Uniformen kümmern mussten. Da war es leichter, die verschiedenenfarbigen Uniformen einfach schwarz zu färben. Jeder, der schon einmal Kleider gefärbt hat, der weiß, wie schwierig es ist, Kleidung heller zu färben. Das Gold kam von den goldenen Knöpfen, die aus Messing bestanden. Und Messing war kein teures Metall und diese Knöpfe gab es eben überall. Bestimmte Nähte an den Uniformen waren dann rot. Diese Farbkombination hat man sich dann zum Vorbild genommen. 

    Die Farben der Burschenschaften blieben bis heute

    So kam es, dass die Farben der Burschenschaften eben Schwarz, Rot und Gold waren und als Symbol für den Kampf um die Freiheitsrechte der Bürger standen. Übrigens trugen alle Burschenschaften Farben, bei vielen ist das heute noch das Schwarz, Rot und Gold wie bei der Urburschenschaft.