Goethe in Weimar

    Goethe - ein ganz großer Name in der deutschen Literatur. Obwohl Johann Wolfgang von Goethe vor mehr als 260 Jahren geboren wurde, werden seine Stücke immer noch gerne und viel im Theater aufgeführt, werden seine Gedichte wie der "Zauberlehrling" gelesen und auswendig gelernt, seine Romane wie der "Werther" gelesen. Goethe gehört eben zu den "Klassikern".

    1749 wurde er in Frankfurt am Main geboren. Er wurde auf Wunsch seines Vaters Rechtsanwalt, begann aber schon früh mit dem Schreiben. Die erste Phase seines Schaffens fällt in die Epoche des Sturm und Drang.

    Erster Aufenthalt in Weimar

    1775 wurde Goethe von dem jungen Herzog Carl August von Sachsen-Weimar eingeladen. In Weimar wurde er zum Minister ernannt. Goethe bemühte sich um Reformen, um die finanzielle Lage des Herzogtums zu verbessern. In dieser Zeit lernte er auch die Hofdame Charlotte von Stein kennen, in die er sich unglücklich verliebte. 1786, nach zehn Jahren Tätigkeit im Staatsdienst, verließ Goethe Weimar.

    Italien

    Im September 1786 brach Goethe heimlich zu einer Reise nach Italien auf. Er wollte dem Staatsdienst, aber auch der unglücklichen Liebe, entfliehen. Italien war damals das Land der Träume, schließlich konnte man dort auf den Spuren der so hoch verehrten Antike wandeln. Goethe reiste bis ganz in den Süden des Landes und hielt sich auch mehrere Monate in Rom auf. Im Mai 1788 kehrte er nach Weimar zurück.

    Beginn der Klassik

    Nach Goethes Rückkehr aus Italien wandelte sich sein Schreibstil. Er näherte sich inhaltlich und formal der Antike an - sicher auch beeinflusst durch die Italienreise. Insbesondere die gemeinsame Schaffensphase mit Schiller ab 1794 bis zu Schillers Tod 1805 wird als Weimarer Klassik bezeichnet.

    Beide Dichter sahen die Antike als höchstes künstlerisches Ideal an. Von Goethe entstanden nun die Romane "Wilhelm Meisters Lehrjahre" und "Die Wahlverwandtschaften", er schrieb die Dramen "Iphigenie auf Tauris" und "Torquato Tasso" und schloss seinen berühmten "Faust" ab, schrieb den "Zauberlehrling" und viele andere Balladen und Gedichte.

    Wieder in Weimar

    In Weimar setzte sich Goethe nun vor allem für Kultur und Wissenschaft ein. Von 1791 bis 1817 leitete er das Hoftheater. Außerdem erhielt er 1807 die Aufsicht für die Universität Jena. 1806 heiratete er Christiane Vulpius. Ihr gemeinsamer Sohn August war schon 1789 geboren worden.

    Goethe und die Revolution

    Der Französischen Revolution stand Goethe ablehnend gegenüber. Er verabscheute die Gewalt und befürwortete Reformen im Sinne der Aufklärung. Das absolutistische Regime lehnte er jedoch ebenfalls ab. Im Ersten Koalitionskrieg begleitete Goethe den Herzog von Sachsen-Weimar, Carl August. Auch die Belagerung von Mainz 1793 erlebte Goethe hautnah mit.