Welche Schrecken malte Goya?

    Francisco de Goya war ein spanischer Maler. Er wurde 1746 geboren und starb 1828. Sein Werk fällt damit auch in die Zeit der Französischen Revolution und Napoleons. 1786 wurde er unter dem spanischen König Carlos III. Hofmaler und blieb das auch ab 1788 unter dessen Nachfolger Carlos IV. So schuf er auch die offiziellen Porträts des Königs und dessen Familie.

    Druckgrafiken in Aquatinta

    Ab 1790 zog er sich nach einer schweren Krankheit, durch die er sein gehör verlor, als Hofmaler zurück. Nun schuf er vor allem Druckgrafiken für den freien Kunstmarkt, also ohne Auftraggeber. Er nutzte dafür eine noch recht neue Technik, die erst in den 1760er Jahren erfunden worden war: Aquatinta. Dabei wird von einer Druckplatte mehrfach eine Schicht weggeätzt (mit einer scharfen Flüssigkeit abgetragen), sodass beim Drucken nachher verschiedene Grautöne entstehen.

    Kritische Serien

    In zwei Serien von solchen Grafiken setzte sich Goya kritisch mit der Gesellschaft und dem Elend des Krieges auseinander. "Los Caprichos" ("die Launen") entstanden zwischen 1793 und 1799. Ganz aktuelle Probleme der Gesellschaft wurden auf rund 80 Blättern gezeigt: Armut, Aberglaube oder wie Adel und Klerus ihre Macht auch mit brutalen Mitteln zu erhalten versuchten.

    Zwischen 1810 und 1820 entstanden die "Desastres de la Guerra", die "Schrecken des Krieges". Schonungslos zeigen sie, mit welchen Gräueltaten Napoleon in Spanien vorging und welche Folgen die französische Fremdherrschaft hatte.

    Auch auf mehreren Gemälden befasste sich Goya mit dem Unabhängigkeitskrieg der Spanier. So gibt es ein Bild über den Beginn des Aufstands vom 2. Mai 1808 (siehe auch: Kriege auf der Iberischen Halbinsel) sowie über die Erschießung von Aufständischen.

    Goyas Bilder erregten großen Anstoß, insbesondere bei Vertretern der Kirche.