Maria Theresia oder wie dickköpfig darf man sein?

    Maria Theresia war die älteste Tochter von Karl VI. von Österreich (1685-1740), der keine männlichen Erben hinterließ und schon vor seinem Tode dafür gesorgt hatte, dass auch eine Tochter die Nachfolge im Land antreten konnten. Dies war für diese Zeit etwas ganz Besonderes. Dafür erließ er die Pragmatische Sanktion.

    Politik stand nicht auf dem Stundenplan der jungen Maria Theresia

    Maria Theresia, so erzählt man sich, war ein schlaues Mädchen. Sie lernte mehrere Sprachen, hatte eine schnelle Auffassungsgabe und wurde auch sehr religiös erzogen. Diese katholische Erziehung sollte sie später auch in ihrer Herrschaft prägen. Jesuiten haben sie unterrichtet und die waren ja ziemlich streng. Aber so richtig gelernt hat sie in ihrer Kindheit nie, was man nun als Monarchin so genau zu tun hatte.

    Das spanische Hofzeremoniell war sehr streng

    Rechts- und Militärwesen, was sie als zukünftige Herrscherin gut hätte gebrauchen können, standen nicht auf ihrem Stundenplan. Auch wenn an der Wiener Hofburg, an der Maria Theresia aufwuchs, das spanische Hofzeremoniell herrschte, das sehr streng gewesen ist, so soll ihr Vater doch im Familienkreis ungezwungen mit seinen Kindern umgegangen sein.  

    Maria Theresia suchte sich ihren Ehemann selbst aus

    Was sie allerdings nicht lernen musste, war eine gewisse Form von Dickköpfigkeit und Durchsetzungskraft. So suchte sie sich zum Beispiel ihren Ehemann selbst aus. Das war für eine Zeit, in der meist die Eltern die Ehen zusammenführten, sehr ungewöhnlich für eine künftige Monarchin. Sie heiratete  ihre Jugendliebe Franz Stephan von Lothringen, mit dem sie dann auch 16 Kinder haben sollte.

    Maria Theresia war ein Familienmensch

    Maria Theresia kümmerte sich auch um ihre Kinder, überhaupt war ihr die Familie sehr wichtig. Vor allem die Bildung und Ausbildung ihrer Kindern waren ihr ein Anliegen, denn diese sollten Sprachen, Mathematik und Geschichte lernen, aber auch tanzen können, über Theater Bescheid wissen, malen und auch erfahren, wie ein Staat funktioniert.

    Für die Mädchen kamen noch Handarbeiten dazu und - durchaus auch wichtig - ein Fach, das man Konversation nannte, das ist nichts anderes als die Kunst, sich formvollendend zu unterhalten. Auch das mussten die Mädchen lernen, denn es war durchaus wichtig, dass die Mädchen am passenden Ort das Passende sagten oder eben auch nicht sagten, je nachdem, wie es die Situation erforderte.