Von bösen Schwiegermüttern und braven Söhnen

    Familie im alten China

    Das Oberhaupt in der chinesischen Familie war der älteste Mann. Und sein Nachfolger war dann der älteste Sohn. Starb der Großvater, dann nahm die Großmutter in der chinesischen Familie eine wichtige Stellung ein und hatte viel zu sagen. Die Schwiegertochter allerdings musste gehorchen: ihrem Mann, ihrem Schwiegervater, ihrer Schwiegermutter, der vor allem. Verstanden sich die beiden nicht, hatte die jüngere schlechte Karten und durfte sogar von ihrem Mann verstoßen werden.

    Die meisten Familien waren Kleinfamilien in China

    Die meisten chinesischen Familien waren aber Kleinfamilien, die Eltern und ihre Kinder. Natürlich konnten dann auch die Großeltern oder Geschwister dabei sein, aber mehr als sechs bis sieben Personen lebten nicht unter einem Dach. Dies galt vor allem für die ärmeren Leute.  Bei den Adeligen sah das anders aus. Aber die hatten auch mehr Platz in ihren Häusern.

    In der Oberschicht, bei den reicheren Leuten, war eine Großfamilie nicht selten. Hier war es sogar üblich, dass ein Mann mehrere Ehefrauen haben durfte. Man sah das sogar als Pflicht an. Vor allem am Hof hatten die Nebenfrauen wichtige Aufgaben zu erfüllen. Die hießen dann Konkubinen. Allein die Gattin des Kaisers war ihnen übergeordnet. Ansonsten wetteiferten die sogenannten Konkubinen um die Gunst des Kaisers. Wurde eine Konkubine Mutter eines Sohnes, dann wuchs ihr Ansehen.

    Manchmal funkte die Schwiegermutter dazwischen

    Überhaupt, wenn eine Frau mehrere Söhne zur Welt gebracht hatte, dann stieg ihr Ansehen, auch in ganz normalen Familien. Auch wenn der Mann nach außen hin sich um alle Angelegenheiten zu kümmern hatte, so hatten auch die Frauen innerhalb des Hauses durchaus etwas zu sagen. Wenn nicht die Schwiegermutter dazwischen funkte, dann gab es Konflikte. Ganz wichtig war die Verehrung der Ahnen in der Familie, also der Familienmitglieder, die schon verstorben waren.

    Je höher die Mitgift, desto größer die Chance zu heiraten

    Als Erben traten nur die Söhne auf. Mädchen wurde eine sogenannte Mitgift mitgegeben, wenn sie heirateten. Dann erhielt der Ehemann Geld oder sonstige Zahlungsmittel für seine Ehefrau. Je höher die Mitgift gewesen ist, desto größer war auch die Chance für ein jungen Mädchen, einen Mann zu finden. Ob sie diesen nun mochte oder nicht, war meistens egal.