Schreckliche Strafen - nicht nur für Verbrecher

    Wer im Alten China gegen das Gesetz verstoßen hatte, musste mit harten Strafen rechnen. Viele Urteile chinesischer Richter klingen brutal. So wurden Menschen bei lebendigem Leibe gekocht, ihnen wurden die Ohren abgeschnitten, die Nasen gebrochen und vieles Schreckliche mehr, was man sich gar nicht vorstellen mag. Wer Glück hatte, wurde nur geschlagen und zwar mit einem Bambusrohr, das zählte zu den milderen Strafen für leichtere Vergehen.

    Die Todesstrafe gab es auch

    Recht und Ordnung waren für die Chinesen sehr wichtig. Und Respekt, so hat es ja Konfuzius gelehrt. So war es ein grobes Vergehen in der Familie, wenn ein Sohn seinen Vater schlug. Gut, das kam wahrscheinlich nicht so häufig vor, aber der Sohn musste mit der Todesstrafe rechnen. Im umgekehrten Fall konnte der Vater sogar frei gesprochen werden.

    Männer und Frauen wurden ebenfalls nicht gleich behandelt. Schlug eine Ehefrau ihren Mann, wurde sie ausgepeitscht. Schlug ein Mann seine Frau, dann musste er nur dann mit Strafe rechnen, wenn sie dabei auch schwer verletzt wurde. Wenn eine Frau ihren Mann betrog, hatte sie mit schweren Folgen zu rechnen. Beim Mann wurde das nicht so tragisch genommen.

    Die ganze Familie wurde bestraft

    So wurden nicht nur Verbrecher gestraft, sondern oft mussten ganze Familien für die Vergehen eines Familienmitgliedes büßen. Das ist nicht ganz fair, wirst du sagen, aber so war es nun einmal. Ein Geständnis konnte die Richter unter Umständen zu einem milderen Schuldspruch bewegen. Erst wenn der Schuldige gestanden hatte, konnte ein Fall abgeschlossen werden. Und wenn der Angeklagte nicht geständig war, wurde er unter Folter zu einem Geständnis gezwungen.

    Anwälte kannten die Chinesen nicht. Die Bezirksbeamten kümmerten sich um alles. Sie untersuchten die Kriminalfälle, bestraften die Schuldigen, sammelten Beweise und befragten auch Zeugen.

    Auch der Kaiser hatte dem Gesetz zu gehorchen

    Auch der Kaiser wurde kontrolliert und musste seine Pflicht erfüllen. Und auch er konnte von den Regierungsbeamten getadelt werden, falls er eben diesen Pflichten nicht nachgekommen ist. Ganz schwere Verbrechen - wie zum Beispiel Hochverrat - entschied dann auch der Kaiser. Hier war die Bestrafung ganz besonders hart.