Wer war Siddhartha?

      Wer war Siddhartha?

      Siddhartha war der erste Buddha. Er begründete die Lehre des Buddhismus. Er ist also der Gründer oder Religionsstifter des Buddhismus, eine der Weltreligionen.

      Geboren wurde Siddhartha wahrscheinlich im 6. Jahrhundert v. Chr., vielleicht aber auch erst im 5. Jahrhundert. Auf jeden Fall ist das rund 2500 Jahre her. Sein Geburtsort war Lumbini. Der Ort liegt heute in Nepal, wenige Kilometer nördlich der Grenze zu Indien. Mit ganzem Namen hieß er Siddhartha Gautama.

      Siddharthas Vater hieß Shuddhodana und war ein Fürst. Er residierte in Kapilavastu. Seine Frau und die Mutter von Siddhartha war Maya. Sie starb jedoch sieben Tage nach seiner Geburt. Der Vater heiratete erneut, und zwar Mayas Schwester: Pajapati. Als Sohn des Fürsten war Siddhartha ein Prinz. Die Familie lebte in einem Palast. Mit 16 Jahren heiratete Siddhartha seine Frau Yasodhara.

      Doch Siddhartha war unglücklich hinter den Palastmauern. Das Leben außerhalb des Palastes kannte er nicht. Auch die Geburt seines Sohnes Rahula änderte nichts daran, dass er hinauswollte.

      Als Siddhartha 29 Jahre alt war, beschloss er, den Palast erstmals zu verlassen. Zunächst unternahm er mehrere Ausfahrten. Er fuhr in alle vier Himmelsrichtungen. Dabei sah er zum ersten Mal in seinem Leben Leid, nämlich Menschen, die alt und krank waren. Er traf aber auch einen Asketen, also einen Menschen, der sehr enthaltsam lebte. Den nahm er sich zum Vorbild. Er wollte in Zukunft durch geistige Übung einen Weg aus dem Leid finden.

      So verließ Siddhartha den Palast nun endgültig. Er begann ein Leben als Asket. Er begann mit Yoga und Meditation. Die ganz strenge Askese brachte ihm jedoch keine Erlösung, sondern er starb fast an Hunger. Das brachte ihn dazu, einen Mittelweg zu wählen. Er lebte nun als Wanderer ohne Besitz, aber auch nicht extrem enthaltsam. Dieser “Mittlere Weg” sollte die Extreme vermeiden.

      Siddhartha Gautama: Steckbrief

      Name: Siddhartha Gautama (auch: Siddharta Gautama)
      Ehrenname: Buddha (erster Buddha)
      Geburtsort: Lumbini
      Geburtsdatum: 563 v. Chr. (unsicher)
      Gestorben: 483 v. Chr. (unsicher, möglicherweise auch zwischen 420 und 368 v. Chr.)
      Vater: Shuddhodana
      Mutter: Maya
      Ziehmutter: Pajapati
      Ehefrau: Yasodhara
      Sohn: Rahula

      Buddhas Leben

      Als Siddhartha 35 Jahre alt war, geschah etwas, das man die Erleuchtung oder das Erwachen nennt. Er saß unter einem Baum, als in einer Vollmondnacht Hass, Begierde und Unwissenheit von ihm abfielen. Das passierte bei dem Ort Bodhgaya (heute in Nordindien). Dieses Erwachen nennt man auch Bodhi. Derjenige, der erleuchtet wird, ist ein Buddha. Somit war Siddhartha nun der erste Buddha. Weil das unter einer Pappelfeige geschah, wird dieser Baum auch als Baum der Weisheit verehrt.

      Siddhartha wurde nun zum Lehrer. In einem Ort, der heute Sarnath heißt, hielt er seine erste Rede vor fünf Schülern. Er verkündete darin seine vier edlen Wahrheiten. Die fünf Männer waren zuvor Gefährten von ihm gewesen und hatten mit ihm Askese praktiziert. Nun bildeten sie die erste Gemeinschaft von buddhistischen Mönchen.

      Die nächsten 45 Jahre lehrte Buddha nun seine Lehre. Er zog durch den Nordosten von Indien und verkündete den mittleren Weg als den besten - zwischen Luxus und Askese. Er lehrte den Achtfachen Pfad. Er sprach mit Menschen aus allen Schichten. Sein Weg sollte offen sein für alle, auch für Frauen. Seine Ehefrau und seine Ziehmutter folgten ebenfalls dem Buddhismus und wurden Nonnen. Zu seinen bedeutendsten Jüngern wurden Ananda, Moggalana und Sariputta.

      Wie starb Buddha?

      Als der Buddha 80 Jahre alt war, starb er. Die Erzählung besagt, dass er eine Pilzsuppe aß und danach verstarb. Die Suppe hatte er als Opfergabe erhalten. Vielleicht war sie verdorben, vielleicht hatte sein Tod damit aber auch gar nichts zu tun. Er meditierte noch ein letztes Mal.

      Mit seinem Tod erreichte Buddha das Nirwana. Das ist die höchste Stufe der Erlösung. Siddhartha ernannte keinen Nachfolger. Sein Jünger Ananda bewahrte aber seine Lehre. Bald nach dem Tod Buddhas fand auch schon das Erste Buddhistische Konzil statt, denen mehrere weitere folgten. Auf diesen Versammlungen wurden die Grundlagen des Buddhismus festgelegt.