Popol Vuh der Maya
Das Popol Vuh ist ein Buch der Quiché-Maya, die in Mittelamerika im heutigen Guatemala leben. In ihm ist die Geschichte und Mythologie der Maya überliefert. Übersetzt bedeutet Popol Vuh “Buch des Rates” oder “Volksbuch”. Popol oder popul ist das Volk und vuh ist das Buch. Die Maya verehren es als ihr heiliges Buch.
Als die Spanier im 16. Jahrhundert das Gebiet eroberten, zerstörten sie die Handschriften der Maya. Sie wollten sie zum Christentum bekehren und verboten die Maya-Schriften. Einige Maya schrieben die Bücher dennoch heimlich ab. Dafür nutzten sie auch schon unsere lateinischen Buchstaben.
Als dem spanischen Mönch Francisco Ximénez die Handschrift des Popol Vuh um 1702 in die Hände fiel, vernichtete er sie nicht, sondern schrieb sie ab und übersetzte sie ins Spanische. So konnte das Buch die Zeit überstehen.
Was steht im Popol Vuh?
Das Popol Vuh besteht aus vier heiligen Büchern. Es beginnt mit der Schöpfungsgeschichte der Maya. Diese ist eng verknüpft mit der Geschichte der Göttlichen Zwillinge. Dann folgt die Geschichte des Quiché-Reiches.
Die ersten unvollkommenen Menschen wurden laut dem Popol Vuh aus Lehm und dann aus Holz erschaffen. Doch beides ging schief. Die Menschen aus Lehm lösten sich auf. Die aus Holz verehrten die Götter nicht und wurden in einer Flut weggeschwemmt. Die überlebenden Menschen wurden in Affen verwandelt. Erst die Menschen aus Mais waren vollkommen. Sie verehrten ihre Schöpfer und gründeten Familien.
Die Heldenzwillinge heißen Hunahpú und Xbalanqué. Ihr Vater und ihr Onkel wurden in der Unterwelt beim Ballspiel getötet. Hunahpú und Xbalanqué rächten sich und besiegen die Herren der Unterwelt. Sie wurden zu Sonne und Mond.