Was ist eigentlich Hörigkeit?

    Hörigkeit

    Viele Jahrhunderte haben die germanischen Bauern als freie Bauern auf ihren Höfen und Gütern gelebt. Eine Heeresreform Karls des Großen aus dem Jahre 807 änderte dies.

    Karl der Große betätigte sich ja als großer Eroberer und ein Heer benötigte auch aufwendige Mittel zur Unterhaltung. Waffen, Pferde, Essen, Knechte und viele Dinge mehr waren eine hohe Belastung. Das konnten sich die wenigsten Bauern leisten. Damit sie geschützt wurden, überschrieben die Bauern ihrem reichen Grundherren ihren Besitz. Sie mussten für den Schutz ihres Grundherren Abgaben und Frondienste leisten.

    Aus Abhängigkeit wird Hörigkeit

    Dies war zunächst nur ein so genanntes Abhängigkeitsverhältnis. Daraus entwickelte sich weiter die Hörigkeit. Die Bauern wurden am Schluss zu Leibeigenen. Was ist das nun wieder? Es hieß nicht, dass der Herr über den Körper, den "Leib" des Bauern bestimmen durfte, wie es in der Sklaverei der Fall gewesen ist. Aber er konnte jederzeit über dessen Arbeitskraft verfügen. Ein Leibeigener durfte auch nur mit Genehmigung seines Grundherrn heiraten.

    Manche Bauern, die reich genug waren, die Aufwendungen fürs Militär selbst zu tragen, blieben frei. Sie waren allerdings die Ausnahme.