Karger Boden, schlechte Ernte und viel Hunger

    Landwirtschaft im Frühmittelalter

    Im Frühmittelalter lebten die meisten Menschen auf dem Land. Sie siedelten auf kleinen Höfen und schlossen sich in Weilern oder auch in Dörfern zusammen. Die Höfe waren oft allerdings nur kleine Hütten. Missernten und Naturkatastrophen bedrohten jederzeit alle, die auf dem Land lebten. Es gab in der Folge viele Hungersnöte und oft blieben die Ernteerträge gering. Denn in dieser frühen Zeit fehlten doch noch viele technische Hilfsmittel, die die Feldarbeit hätten erleichtern können.

    Holzpflüge waren nicht so stabil

    Bis zur Zeit Karls des Großen setzte man in der Landwirtschaft noch einfache Holzpflüge ein, die von Ochsen gezogen wurden. Dieser Pflug grub sich nur wenige Zentimeter in die Erde. Erst später verwendeten die Bauern den effektiveren Räderpflug ein, der sich besser für schwere Böden des Nordens eignete, weil er sich viel tiefer in den Boden hineinbohrte.

    Die wichtigste Nahrungsquelle für die Menschen war das Getreide. Es wurde vor allem der widerstandsfähige Roggen angebaut.

    Die Zweifelderwirtschaft laugte den Boden aus

    Im frühen Mittelalter teilten die Bauern die Äcker in zwei Felder auf. Auf einem Feld wurde Getreide angebaut, das andere Feld lag brach, wurde also nicht bestellt. Das nannte man Zweifelderwirtschaft. Die Folge davon war, dass die Böden sehr schnell auslaugten. In Folge rodeten die Bauern immer wieder neue Flächen, um Ackerboden zu gewinnen.

    Die Dreifelderwirtschaft, bei der man die Fläche in drei Abschnitte einteilte, lernten die Bauern ab der Karolingerzeit kennen. In allen Regionen des Reiches hat sich diese Form der Landwirtschaft allerdings erst im Hochmittelalter, ab dem 11. Jahrhundert, durchgesetzt. Erst dann waren wirkungsvolle Ertragssteigerungen möglich.