Bonifatius fällt die Donar-Eiche

    Ein angelsächsischer Mönch wurde zum erfolgreichsten Missionar Germaniens

    Bonifatius war ein Missionar im Frankenreich. Er bekehrte viele Menschen zum christlichen Glauben. Bonifatius hieß zunächst Winfried. Er wurde in Südwestengland um 670 n. Chr. geboren und trat bereits mit vier Jahren ins Kloster ein. Schon sehr früh begeisterte er sich für den christlichen Glauben. Zu der damaligen Zeit war es auch nicht unüblich, dass Eltern ihre Kinder in die Obhut von Mönchen gaben.

    Winfried zog es nach Friesland

    Obwohl Winfried in England eine großartige Karriere bevorstand, wollte er vorerst nicht in England bleiben. Er wollte den christlichen Glauben weitertragen in die Länder, die bisher nichts von seinem Glauben wissen wollten.

    Seine erste Missionsreise führte ihn im Jahre 716 nach Friesland, wo er versuchte, die heidnischen Friesen zu bekehren. Die aber dachten gar nicht daran, den Glauben an ihre germanischen Götter Wodan und Donar aufzugeben. Sie wollten außerdem unabhängig vom Frankenreich bleiben.

    Winfried reiste nach Rom

    Winfried machte sich auf den Weg durch das Frankenreich, überquerte in dünnen Schuhen die eisigen Alpen und erreichte schließlich Rom. Am 15. Mai 719 erhält er vom Papst den Missionsauftrag für Germanien. Außerdem erhielt er seinen neuen Namen Bonifatius und stand ab sofort unter dem besonderen Schutz Roms. Auf seiner zweite Romreise  wurde er von Papst Gregor im Jahre 722 zum ersten Missionsbischof Germaniens ernannt. Am Hofe des Frankenkönigs Karl Martell erhielt er zusätzlich einen Schutzbrief. Damit hatte er den größtmöglichen Schutz für seine Missionsarbeit.

    Bonifatius zerstörte die Donar-Eiche

    Bonifatius taufte und bekehrte zahlreiche Heiden, war aber unzufrieden, dass die bekehrten Heiden Christus nicht als alleinigen Gott anerkennen wollten. Immer noch verehrten sie ihre alten Götter. Also entschied sich Bonifatius dazu, ein mächtiges Zeichenzu setzen. In der Nähe der Stadt Geismar in Hessen befand sich ein Kultplatz, der dem Gott Donar geweiht war. An einer gewaltigen Eiche brachten die Heiden ihren Göttern Opfer dar. 

    Unter dem Schutz des fränkischen Militärs fällte Bonifatius diese Donar-Eiche im Sommer 723. Die Heiden beschimpften und verwünschten Bonifatius, aber als die Eiche fiel, geschah nichts. Der Gott Donar schickte keine Blitze, wie es die Heiden erwartet hatten. Die Heiden waren überzeugt, dass der christliche Gott stärker war als ihre Götter, und ließen sich taufen.

    Bonifatius wurde zum erfolgreichsten und wichtigsten Missionar Germaniens. Er wurde Bischof von Mainz und errichtete zahlreiche Bistümer und Klöster (Freisingen, Regensburg,  Salzburg, Passau, Würzburg, Eichstätt) und ernannte die erste Lehrerin in Germanien.

    Seine letzte Reise

    Noch im Alter von über 80 Jahren begab sich Bonifatius auf eine weitere Missionsreise. Wieder zog es ihn zu den Friesen. Auch hier ließen sich wieder viele Heiden taufen, aber er hatte auch viele Feinde. Eine geheime Räuberbande überfiel ihn in einem Zeltlager und ermordete ihn und seine Anhänger. An dieser Stelle steht heute eine Gedächtniskapelle. Sein Leichnam wurde nach Fulda gebracht.