Wikingerschiffe

      Wie sah ein Wikingerschiff aus?

      Die Wikingerschiffe waren entscheidend für die Raubzüge, Entdeckungen und Handelsreisen der Wikinger. Sie waren bekannt für ihre Schnelligkeit, Wendigkeit und Seetüchtigkeit.

      Die bekanntesten Schiffe der Wikinger waren lange schmale Schiffe, die nur geringen Tiefgang hatten. Die Kiele waren meist aus einem Stück gefertigt und sehr flach. Mit diesen Schiffen konnten die Wikinger in seichte Buchten steuern und auch Flüsse befahren. Diese Schiffe legten bis zu 18 Kilometer in der Stunde zurück. 

      Wann bekamen Wikingerschiffe Segel?

      Zunächst hatten diese Schiffe gar keine Segel. Die ersten Hinweise auf Segel stammen aus dem 7. Jahrhundert. Die Segel, die dann verwendet wurden, waren breit und rechteckig. Durch die Segel wurden die Wikingerschiffe schneller und konnten auch weitere Strecken zurücklegen. Die Ruder ergänzten das Segel. Vor allem in flachen Gewässern wie in den Flüssen, ließ sich das Schiff sehr viel besser steuern. 

      Die Wikinger bauten verschiedene Bootstypen

      Die Wikinger verfügten allerdings über verschiedene Bootstypen, denn sie waren geschickte Schiffsbauer. Für den Krieg setzten sie die langen, schlanken Kriegsschiffe ein, die sehr schnell waren. Für den Handel allerdings kamen breitere Schiffe zum Einsatz, die auch nicht so schnell wie die Kriegsschiffe fuhren. Hier gab es ausreichend Laderaum für die Waren. Ein Handelsschiff nannte man auch Knorr. Auf dem Foto ist ein solches Handelsschiff zu sehen. 

      Fischerboote waren kleiner und wendiger und benötigten nur einen Mann, um voranzukommen.

      Hier noch einmal zusammengefasst die Typten von Wikingerschiffen: 

      • Langschiff (Drakkar): Kriegsschiff mit schlankem Rumpf, rudertauglich und mit einem großen Segel ausgestattet. Besonders für Raubzüge und schnelle Angriffe geeignet.
      • Knorr: Breiteres Handelsschiff mit mehr Ladekapazität für Waren, Tiere und Kolonisten. Wichtige Transportmittel für Handel und Siedlungen.
      • Karve: Kleineres, vielseitiges Schiff für lokale Fahrten, Fischfang und kleinere Reisen.

      Diese Wikingerschiffe zeigen, wie geschickt die Wikinger ihre Boote an verschiedene Aufgaben anpassten.

      Wie wurden Wikingerschiffe gebaut?

      Die meisten Wikingerschiffe wurden aus Eichenholz gebaut, weil Eiche sehr hart und widerstandsfähig ist. In Regionen ohne Eichen griffen die Wikinger auf Kiefer zurück.

      Die Kiele – also der untere Teil des Schiffs – bestanden meist aus einem Stück Holz. Das machte das Schiff stabil und trotzdem leicht.

      Besonders die Langschiffe hatten am Bug (dem vorderen Teil) oft kunstvolle Verzierungen – manchmal in Form von Drachenköpfen oder anderen Fabelwesen. Diese sollten die Feinde einschüchtern und böse Geister fernhalten.

      Wikingerschiffe und Navigation

      Einen Kompass kannten die Wikinger noch nicht. Trotzdem fanden sie sich erstaunlich gut auf dem Meer zurecht.

      Sie orientierten sich an Sonne, Mond und Sternen, am Wind und an den Wellenbewegungen. Ihre große Erfahrung auf See half ihnen, auch lange Fahrten über den Nordatlantik zu meistern – bis nach Island, Grönland und sogar Nordamerika.

      Zusammenfassung: Wikingerschiffe im Überblick

      Die Wikingerschiffe waren wahre Meisterwerke des Schiffbaus im Mittelalter. Sie ermöglichten es den Wikingern, über große Entfernungen zu reisen, Handel zu treiben und neue Länder zu entdecken.

      Ob als Langschiff für Raubzüge, Knorr für den Handel oder Karve für die Küste – jedes Schiff hatte seine besondere Aufgabe.

      Wikingerschiffe und einiges mehr ...

      Wie lebten die Wikinger wirklich und wie sah ihr Alltag aus? Waren sie tatsächlich so kriegerisch? Das erfährst du in diesem Video! © ZDF, Terra X