Eine Vermischung der Kasten war nicht erwünscht
Neben den Bramahnen, den Priestern, gab es zu Vedischer Zeit noch den Kriegeradel, die freien Bauern und die Armen. Die Armen waren die Angehörigen der Urbevölkerung, die die vedischen Arier unterworfen hatten.
Diese vier Stände bildeten die Basis des Kastensystems. Ziel dieses Systems war es, dass sich die Kasten untereinander nicht vermischen sollten. Die hellhäutigen Arier wollten ihre Macht nicht mit den dunkelhäutigen Ureinwohnern Indiens teilen.
Auf Sanskrit bedeutet das Wort für Kaste eigentlich Farbe. Unterhalb des Kastensystems stehen die Parias, die "Unberührbaren". Dem indischen Gesetz nach ist das Kastensystem heute abgeschafft. Viele Hindus glauben aber nach wie vor daran. Zu den berühmtesten Gegnern des Kastensystems gehörte Mahatma Gandhi.
Warum haben die Menschen in Indien verschiedene Hautfarben?
Eine Forschergruppe konnte nachweisen, dass es zwei verschiedene Volksgruppen gab, die vor mehreren tausend Jahren in Indien lebten. Das nördliche Volk soll einen Bezug zu europäischen und zentralasiatischen Volksgruppen haben. Die Aryas kamen nämlich von Norden her nach Indien. Sie stellten dann einen Teil der Bevölkerung dar.
Das südliche Volk, das hier schon vorher lebte, zeigt Gemeinsamkeiten mit einem Volksstamm, der bereits ausgestorben ist und auf einer westlich von Indien liegenden Inselgruppe beheimatet war.
Man geht also davon aus, dass sich die indische Bevölkerung aus diesen zwei Volksgruppen heraus entwickelt hat. Ihre Nachfahren stellen heute die größten Gruppen im Vielvölkerstaat Indien. Das Kastensystem hatte einen großen Einfluss auf die verschiedenen Gruppen, denn es sorgte dafür, dass sie sich über Tausende von Jahren nicht vermischten.
In den verschiedenen Regionen finden sich auch heute noch ganz unterschiedliche Menschentypen. Im Süden sind die Menschen meistens sehr dunkelhäutig, während man im Norden auch auf hellhäutige und auch blonde Menschen treffen kann.