Pyramiden von Teotihuacán
Besonders beeindruckend sind die Pyramiden von Teotihuacán. Es handelt sich bei ihnen um Stufentempel. Alle drei - Mondpyramide, Sonnenpyramide und Pyramide der Gefiederten Schlange, liegen an der “Straße der Toten”.
Diese breite Straße durchzieht das Zentrum von Teotihuacán. Sie führt im Norden direkt auf die Mondpyramide zu, während die anderen beiden Stufenpyramiden seitlich von der Straße liegen. Das siehst du gut auf dem Plan.
Ihre Namen erhielten die Pyramiden genauso wie die Straße von den Azteken, die im 14. Jahrhundert hierherkamen. Ihre ursprünglichen Namen kennen wir nicht.
Sonnenpyramide

Die Sonnenpyramide ist eine der größten Pyramiden der Welt. Sie ist 63 Meter hoch. Die Länge einer Seite beträgt 225 Meter. Damit ist sie von der Grundfläche fast so groß wie die Cheops-Pyramide (Höhe 146 Meter), aber um einiges niedriger.
Eine Treppe mit 248 Stufen führt von der Straßenseite auf eine Plattform hinauf. Unter ihr befindet sich eine Höhle, zu der ein Tunnel führt. Vielleicht befand sich hier ein Königsgrab. Auf der Spitze stand früher ein Tempel. Welcher Gott hier verehrt wurde, weiß man aber nicht. Im Inneren hat man mehrere Plätze von Bestattungen gefunden. Die Sonnenpyramide war das Hauptheiligtum der Stadt.
Über die erste Pyramide baute man eine zweite. Auch das war typisch. Erbaut wurde die Sonnenpyramide aus Vulkangestein (Basalt). Dann verputzte man das Ganze mit Kalk und strich es rötlich an. Sie besitzt heute fünf große Stufen. Ursprünglich waren es nur vier. Der Bau der Pyramide hat viele Jahre gedauert und war sehr mühsam. Denn die Menschen in Teotihuacán kannten weder einen Flaschenzug noch das Rad. Sie schleppten die behauenen Steinbrocken mit Muskelkraft immer weiter in die Höhe.
Mondpyramide
Die Mondpyramide entstand nach der Sonnenpyramide. Ein erster Bau entstand etwa 100 n. Chr. Bis 350 n. Chr. wurde sie sechs Mal überbaut! Sie ist 46 Meter hoch. Ihre Grundfläche beträgt 120 mal 150 Meter. Ihre Umrisse imitieren den hinter ihr liegenden Berg Cerro Gordo (span. dicker Hügel).
Unter der Pyramide fand man die Knochen von Tieren, zum Beispiel von Raubtieren oder Greifvögeln. Sie wurden hier geopfert. Doch nicht nur sie wurden den Göttern geweiht, auch Menschen wurden geopfert. Bei jedem Bauabschnitt gab es neue Opferungen.
Pyramide der Gefiederten Schlange
Die Pyramide der Gefiederten Schlange hat ebenfalls viel Blut gesehen, denn während des Baus opferte man auch hier ganz viele Menschen. An den Ecken wurden Menschen begraben, auch in der Mitte fand man Skelette.
Die Pyramide befindet sich innerhalb der Zitadelle, also einer Befestigung. Rundum verlaufen Mauern, deren Seitenlänge 400 Meter beträgt - das ist riesig! Hier gibt es Platz für 100.000 Menschen. Vielleicht war sie ein Palast. Neben dem Stufentempel gab es hier auch Wohnanlagen.
Viele Skulpturen an der Pyramide zeigen den Kopf einer gefiederten Schlange. Daraus schließt man, dass sie dem Gott Quetzalcoatl gewidmet war. Er ist ein Mischwesen aus Vogel und Schlange. Er wurde in Teotihuacán als Schöpfergott verehrt. Außerdem gibt es Darstellungen des Sturm- und Regengottes Tlaloc. Wahrscheinlich ist sie auch ihm gewidmet. Er wird dargestellt mit großen runden Kreisen als Augen (Glotzaugen).
Die Pyramide hat eine Grundfläche von 65 mal 65 Metern. Sie ist im Tablero-Talud-Stil erbaut.





