Kinderkrankheiten: Viele Kinder starben jung!

    Warum mussten im Mittelalter so viele kleine Kinder sterben?

    Die Kindersterblichkeit im Mittelalter war sehr hoch. Es wurden zwar viele Kinder geboren, aber es starben auch gleichzeitig wieder viele während und nach der Geburt oder noch als Babys und Kleinkinder. Wahrscheinlich hast du einen Impfpass und bist gegen viele Kinderkrankheiten geimpft. Im Mittelalter war das noch nicht so. Da konnte man Kinder noch nicht gegen Krankheiten impfen.

    Kinderkrankheiten sind solche Krankheiten, die zwar nicht nur Kinder bekommen, die aber häufig schon im Kindesalter schon auftreten. Was zählt dazu? Diphterie, Röteln, Masern, Mumps oder Windpocken  waren für Kinder im Mittelalter lebensgefährlich. Aber auch die Cholera oder Scharlach waren gefährliche Krankheiten, die oft auch Kinder bekamen. Nur die Hälfte der Bevölkerung erreichte im Mittelalter das 18. Lebensjahr.

    Woher wissen wir etwas über die Kindersterblichkeit?

    Es gibt Listen mit Geburts- und Sterbedaten der Mitglieder in den Familien. Manchmal führten auch die Hebammen Listen. Doch nicht jede Frau hatte im Mittelalter eine Hebamme, die bei der Geburt half. Auf jeden Fall bleibt man trotz der Listen auf Schätzungen angewiesen, denn in solchen Listen wurde ja nur ein Teil der Bevölkerung erfasst. Was wir wissen, wissen wir von Bildern oder auch Aufzeichnungen und die befassten sich meist mit dem reicheren Teil der Bevölkerung. Die anderen - und das war ja ein großer Teil der Bevölkerung - tauchten in den Statistiken gar nicht auf.