Warum gingen viele Frauen gerne ins Kloster?

    Ein Leben im Kloster war Zuflucht für viele Frauen

    Für einen Teil der Frauen bedeutete ein Rückzug ins Kloster gleichzeitig Schutz. Sie wurden nicht mit einem Mann verheiratet, den sie vielleicht gar nicht haben wollten. Viele Klöster wurden zunächst von adeligen Frauen gegründet. Auch durften nur adelige Damen dort überhaupt eintreten. Das änderte sich im Laufe der Zeit und es bestand auch die Möglichkeit für reiche Patriziertöchter, ein Klosterleben zu führen. Auch ärmere Frauen konnten im Kloster leben, dann aber als Mägde und Dienerinnen.

    Welches Leben erwartete die Frauen im Kloster?

    Zunächst einmal hieß es beten, beten, beten. Siebenmal am Tag und der Tag begann schon des Nachts mit dem ersten Gebet und endete erst am Abend mit dem letzten. Dazwischen wurde gearbeitet, auch dies mehrere Stunden täglich. Was zog dann doch so viele Frauen ins Kloster. Gut, ein Teil ging vielleicht auch nicht freiwillig dorthin. Bürgerstöchter, die nicht  heirateten, kauften die Eltern ins Kloster ein.

    Bildung für Frauen

    Während für viele Frauen im Mittelalter oft wenig Zeit für Bildung blieb, hatten sie im Kloster die Möglichkeit zu lesen, sich der Theologie und Philosophie zu widmen und konnten sogar selbst Bücher schreiben. So waren die ersten Buchautorinnen Nonnen. Ihr Wissen gaben die Nonnen oft an die Klosterschülerinnen weiter, manche Bücher wurden auch mit Malereien ausgestattet, auch dafür blieb im Kloster Zeit.

    So war für junge Mädchen der häufigste Grund, in ein Kloster einzutreten, das Bedürfnis nach Bildung. Eine Bildung war für Frauen nur innerhalb der kirchlichen Schulen möglich.
    Erwachsene Frauen hatten wohl andere Gründe. Im Kloster konnten sie sicher sein. Sie waren wirtschaftlich und sozial geborgen. Religiosität stand da wohl gar nicht so sehr im Vordergrund. Viele Klosterfrauen hatten auch eine gehobene gesellschaftliche Stellung nach ihrer Ausbildung als Nonnen.