Was passierte auf einem Kirchenkonzil?

    Ein Konzil ist eine Versammlung von allen Bischöfen, die versuchen, bestimmte Fragen innerhalb der Kirche zu klären. Oft wurden Konzilien einberufen, wenn es Streitigkeiten innerhalb der Kirche gab und bestimmte Lehrmeinungen voneinander abwichen. Das erste Konzil, das 325 n. Chr. einberufen wurde, war das Konzil von Nicäa.

    Die Konzilien sind deshalb wichtig, weil viele Lehren, die die Teilnehmer dieser Konzilien festlegt haben, bis heute noch Gültigkeit besitzen. Sie werden von der katholischen Kirche, genauso aber auch der orthodoxen wie auch der protestantischen Kirche anerkannt.

    So hat das Konzil von Konstanz im Spätmittelalter, das von 1414 bis 1418 tagte, das große Schisma der Kirche beseitigt. Hier wurde auch Johannes Hus zum Ketzer verurteilt.

    Der Papst steht über den Entscheidungen des Konzils

    Der Papst selbst muss sich den Entscheidungen eines Konzils nicht beugen. So kann ein Dogma, das heißt eine Lehrmeinung der Kirche, die auf einem Konzil beschlossen wurde, nur mit der Zustimmung des jeweiligen Papstes erlassen werden. So muss der Papst die Beschlüsse des Konzils anerkennen, damit sie Rechtsgültigkeit für die Kirche besitzen.

    Auf dem Konzil zu Basel (1431 bis 1449) versuchte man dies zu ändern. Dieses Konzil war auch eine Auseinandersetzung zwischen der Konzilsbewegung und dem Papst. Vor allem sollte Reformen gegen die Missstände innerhalb der Kirche und vor allem der Kirchenführung eingeleitet werden. Diese Reformen fanden nicht statt und führten einige Jahre später zur Reformation der Kirche.