Wer waren die Siedler von Jamestown?

    In Jamestown siedelten sich die ersten Europäer erfolgreich in Nordamerika an. Frühere Siedlungen waren immer aufgegeben worden. Auch in Jamestown war der Anfang schwierig.
     

    Wo liegt Jamestown?

    Jamestown lag im Osten der USA an der Chesabeake Bucht. Die Gegend gehörte zur Kolonie Virginia. Auf einer Insel im Fluss James River wurde der neue Ort gegründet. Benannt wurde er nach James I., der seit 1603 König von Großbritannien war.

    Warum nach Amerika?

    Englands Bodenschätze waren im 16. Jahrhundert weitgehend ausgebeutet. Nun hoffte man, in der Neuen Welt Rohstoffe zu finden und einen Handel aufbauen zu können. Englische Produkte wiederum könnte man in Amerika verkaufen. Firmen wurden eigens dafür gegründet. Zudem hoffte man auch, die Ureinwohner zum Christentum bekehren zu können.

    Auswandern gegen Arbeitskraft

    Die Siedler wurden in England von der Firma "Virginia Company" angeworben. Sie mussten sich zu sieben Jahren Arbeit in der neuen Kolonie verpflichten. Dafür erhielten sie Land und die freie Überfahrt nach Amerika.

    Mit drei Schiffen stachen mehr als einhundert Siedler in See und erreichten im Mai 1607 die Küste Nordamerikas. Es waren nur Männer und Jungen an Bord. Frauen sollten erst später nachkommen, wenn der Bestand der Kolonie gesichert sei.

    Am 14. Mai 1607 gründeten die Siedler Jamestown.

    Schwierige Jahre

    Die Anfangszeit war von Rückschlägen geprägt. Bald nach ihrer Ankunft wurden die Siedler von Indianern überfallen. Rund 30 Indianerstämme hatten sich zu dem Bündnis der Powhatan zusammengeschlossen. Ihr Anführer war der Häuptling Wahunsonacock. Erst der Einsatz der Schiffskanonen wehrte die Indianer schließlich ab. Daraufhin errichteten die Siedler zu ihrem Schutz ein Fort.

    Die Engländer hatten zudem große Probleme, genug Nahrung aufzubringen, um sich zu versorgen. Auch frisches Trinkwasser gab es nicht und so trank man das brackige Flusswasser. Insekten brachten ebenfalls Krankheiten. Viele Siedler wurden krank und starben.

    Krieg gegen die Powhatan

    Der Konflikt mit den Powhatan war nicht zu Ende. Die Indianer nahmen den Anführer der Engländer, Kapitän John Smith, gefangen. Der Legende nach rettete die Häuptlingstochter Pocahontas Smith das Leben. Smith wurde schließlich wieder freigelassen. Als die Nahrung knapp wurde, stahlen die Engländer den Indianern Getreide. 1610 weitete sich der Konflikt mit den Indianern zu einem Krieg aus, nachdem die Engländer weitere Forts auf Indianergebiet angelegt hatten und es zu gegenseitigen Ermordungen gekommen war.

    Die Engländer wollten gerade nach England zurückkehren, als der neue Gouverneur Lord de la Warr ankam. Der änderte die Taktik, indem er scharf gegen die Indianer vorging. Er ließ deren Dörfer und Felder niederbrennen. Bis 1614 wurde der Krieg erbittert geführt. Zwischenzeitlich kamen weitere Siedler aus England an. 1614 schloss man vorerst Frieden.

    Die Siedler halten sich

    Wirtschaftlich ging es ebenfalls bergauf. Der Siedler John Rolfe, der die Häuptlingstochter Pocahontas geheiratet hatte, entwickelte eine neue Tabaksorte. Diese wurde erfolgreich angebaut und nach England verkauft. Das brachte Geld in die Kassen der Siedler. Den Engländern gelang es, sich dauerhaft zu halten. Auch die ersten Frauen waren inzwischen nach Jamestown gekommen.

    Die späteren Jahre

    Es kam noch zu weiteren Kriegen mit den Powhatan. 1699 wurde der Hauptort der Kolonie nach Williamsburg verlegt. Jamestown wurde nach und nach verlassen.