Wie sah ein Frauenleben in Griechenland aus?

    Wie lebten die Frauen im alten Griechenland?

    Der Alltag von Frauen sah in Griechenland völlig anders aus als der von Männern. Und hing auch davon ab, in welchem Stadtstaat (Polis) die Frauen lebten. War das Leben der Spartaner zwar hart und oft grausam, so hatten die Frauen in Sparta zum Beispiel mehr Rechte als die Frauen in Athen oder in anderen Stadtstaaten (Poleis). In den reichen Athener Familien lebten die Frauen oft getrennt von den Männern. Meist hielten sie sich im Obergeschoss des Hauses auf. Sie hatten keine Erlaubnis, an den Festen der Männer teilzunehmen. Sie durften nichts besitzen und konnten auch kein Geld erben.

    Bei den Historikern ist umstritten, ob die Frauen wirklich verachtet wurden oder nicht sogar als "Herrin im Hause" ein gewisses Ansehen genossen. Auf jeden Fall nahmen Frauen am öffentlichen Leben kaum teil, sondern lebten meist zurückgezogen im Haus.

    Hier hatten die Frauen einen eigenen Bereich, den man "gyneikon" nannte. Wohlhabende Frauen überwachten den Haushalt, die Arbeit erledigten die Sklaven und Sklavinnen. Ärmere Frauen mussten auch aus dem Haus gehen, z.B. auf den Markt, um dort einzukaufen. Auch Bäuerinnen konnten sich nicht ins Haus zurückziehen, sie mussten auf den Feldern arbeiten und das Vieh versorgen. Dadurch nahmen sie aber stärker am Alltagsleben teil als die vornehmen Damen in ihren Gemächern.

    Die wenigsten Mädchen lernten Schreiben, Rechnen und Lesen. Ihre späteren Aufgaben sollten Kochen, Spinnen, Weben und das Versorgen des Haushalts sein. Darauf wurden sie schon sehr früh vorbereitet.

    Mit 13 schon verheiratet

    Im Alter von 13 bis 16 Jahren wurden die jungen Mädchen verheiratet, sehr oft auch mit älteren  Männern. Ihren Ehemann durften sie sich auch nicht aussuchen, den bestimmte meist der Vater. Auch sonst hatten die Mädels ja auch wenig zu melden.

    Die Frauen hatten eben keine Rechte, zunächst bestimmte der Vater über ihr Leben, dann der Ehemann. Dieser konnte sie verstoßen und sie mussten in die Familie der Eltern zurückkehren. Die Kinder blieben aber in der Familie des Ehemanns, selbst wenn dieser starb. So haben sich viele Frauen in Griechenland gefügt, weil sie ihre Kinder nicht verlieren wollten.

    Frauen wurden wie das Eigentum der Männer behandelt. Interessant ist, dass dies mit der Ausbildung der Demokratie einherging. Diese Entwicklung setzte etwa zur Zeit der Reformen des Solons ein. Zuvor - z.B. in der Blütezeit Kretas - waren die Rechte der Frauen noch lange nicht so stark eingeschränkt. Während sich die Männer immer mehr Rechte in der Politik erkämpft haben, mussten die Frauen weiterhin ein rechtloses Dasein fristen.

    Unter der Herrschaft der Makedonen änderte sich das dann etwas. Aber das war ja erst später zur Herrschaftszeits Philipps II von Makedonien und seinem Sohn Alexander.