Sparta Babys?

Das Leben der spartanischen Kinder war nicht einfach - eben spartanisch. Manche Kinder wurden ihren Müttern gleich nach der Geburt weggenommen. Das waren Kinder, von denen man glaubte, sie seien zu schwach, um später starke Kämpfer zu werden. Denn Kämpfen war die wichtigste Aufgabe der Spartaner. So wurden diese Kinder auf einem Berg nahe Sparta ausgesetzt und sich selbst überlassen. Ziemlich grausam, wirst du vielleicht sagen. Doch die Spartaner wollten damit ihr Überleben und das Überleben ihres Staates schützen und da spielten der Krieg und ausreichende Körperkraft eine wichtige Rolle. Dass man dazu vielleicht auch Grips benötigte, das war den Spartanern noch nicht ganz so klar.
Erziehung in Sparta: Was bedeutet “spartanisch”?
Waren die Kinder stark genug, so durften sie in ihrer Familie bleiben. Doch im zarten Alter von sieben Jahren kamen sie in schon in eine "Ausbildung", mussten von Zuhause fort und sehr hart trainieren. Sie lebten in Holzbaracken wie in einer Kaserne. Sie wurden dazu erzogen, Schmerzen zu ertragen. Die Jungs mussten barfuß gehen und hatten kurz geschorene Haare. Das Essen war spartanisch, das heißt, es gab wenig zu essen. Man erzählt von einem Lieblingsgericht der Spartaner, und zwar einer Suppe aus Blut, Essig und Salz. Klingt nicht wirklich lecker, aber die Spartaner haben diese Suppe gegessen, ob gerne, das weiß man nicht. Sogar Stehlen war erwünscht, nur sollte man sich dabei keinesfalls erwischen lassen.
Damit wollten die Spartaner ihre Kinder dazu erziehen, sich später vor den Feinden listig und heimlich bewegen zu können.
Erziehung von Jungen und Mädchen in Sparta

Mit 18 Jahren mussten sich die jungen Spartaner einem Härtetest unterziehen. Für diese Probe wurden sie nackt im Land des Feindes ausgesetzt. Dort mussten sie sich irgendwie durchschlagen. Gelang ihnen das, hatten sie die Prüfung bestanden, falls nicht, wären sie es nach spartanischer Auffassung auch nicht wert gewesen zu überleben. Mit 20 Jahren waren die Spartaner vollwertige Krieger, aber sie lebten immer noch in Baracken wie in ihrer Kindheit. Heiraten durften die spartanischen Männer erst mit 30 Jahren. Doch selbst wenn sie verheiratet waren, durften sie nicht mit ihren Ehefrauen zusammen leben und blieben in ihren Kasernen.
Lakonien
Lakonien ist die Region im Süden der Peloponnes, in der die Spartaner lebten. Die Hauptstadt war Sparta. Weil das Land nicht besonders fruchtbar war, suchten die Spartaner mehr Platz und eroberten das Nachbargebiet Messenien. Die Bewohner wurden zu Heloten, die für Sparta arbeiten mussten.
Der Ausdruck „lakonisch“ – also kurz und knapp sprechen – stammt übrigens von den Spartanern
Waren die Spartaner schon immer so grausam?
Oft hört man, die Spartaner seien besonders grausam gewesen. Doch das war nicht immer so. Der starke militärische Charakter Spartas entwickelte sich erst später.
Warum wurden die Spartaner so militärisch?
Das Gebiet der Spartaner hieß Lakonien. Mit der Zeit wurde ihnen dieses Land zu klein. Deshalb überfielen sie den Nachbarstaat Messenien und weitere Regionen. Dadurch wuchs ihr Herrschaftsgebiet stark an.
Im Staat Sparta lebten schließlich ungefähr 13 000 Spartaner zusammen mit mehr als 100 000 Untergebenen. Diese nicht freien Menschen nannte man Heloten. Die Spartaner glaubten, sie könnten eine so große Bevölkerung nur mit strenger militärischer Kontrolle beherrschen.
Sparta – ein Staat wie eine Kaserne
So entstand nach und nach ein Staat, der fast wie eine einzige Kaserne funktionierte. Disziplin, Gehorsam und harte Ausbildung prägten das Leben der Spartaner. Auf diese Weise wollten sie ihre Macht sichern und Aufstände verhindern.
