Waren die Griechen berühmte Seefahrer?

      Schnelle Schiffe für den Krieg: die Trieren

      Athen überwachte das Meer mithilfe der Dreiruderer, die auch Trieren genannt wurden. Elektromotoren gab es ja noch nicht, deshalb mussten die Ruderer ran. Diese saßen im Schiffsrumpf auf drei Stockwerke verteilt. Die Trieren waren zwar auch mit Segeln ausgestattet, aber während der Schlacht waren die Schiffe mithilfe der Ruderer sehr viel wendiger. So holten die Seeleute vor jeder Schlacht erst einmal die Segel ein. Wenn du dir so eine Triere einmal anschaust, siehst du, dass die Schiffe vorne am Bug einen Rammsporn besaßen. Das sollte die Gegner vor Beginn des Kampfes schon einmal einschüchtern. Die Ruderer beschleunigten dann die Trieren auf Rammgeschwindigkeit und versuchten, die gegnerische Bordwand mit dem Rammsporn zu durchbohren, sodass das feindliche Schiff sank. Vor allem Perser und Spartaner sollten die Trieren der Athener kennenlernen.

      Die griechischen Kriegsschiffe waren schmal und spitz zulaufend - man wollte ja auch möglichst schnell sein, um den Gegner zu erwischen.

      Was sind Amphoren?

      Amphoren waren große Tongefäße mit zwei Henkeln, die im Altertum zum Transport und zur Lagerung von Waren genutzt wurden. In ihnen wurden vor allem Wein, Olivenöl und andere Lebensmittel auf Schiffen oder zu Land befördert. Ihre Form machte sie besonders gut stapelbar.

      Dicke Bäuche für die Handelsschiffe

      Die Schiffe für den Seehandel wurden ganz anders konstruiert als die Kriegsschiffe, die Trieren. Hier war vor allem der geräumige Innenraum wichtig, denn es sollten ja möglichst viele Waren auf einem Schiff transportiert werden. Viele Waren wurden in Amphoren wie auf dem neben stehenden Bild abgefüllt. Die Amphoren dienten als Transportmittel für Wein und Öl, aber auch für feste Nahrungsmittel.

      Diese Rundschiffe - die antiken Schiffe waren meist Segelschiffe - besaßen eine Länge von 10 bis 30 Metern. Die Segel waren größtenteils quadratisch und wurden an der Rah, der Querstange am Schiffsmast, befestigt. Ruder wurden auf diesen antiken Schiffen selten verwendet, höchstens mal bei einer Flaute oder bei schwierigen Wendemanövern an engen Stellen.

      Die Griechen – mutige Seefahrer der Antike

      Schon lange vor den Griechen waren die Phönizier als hervorragende Seefahrer bekannt. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtet, dass sie um 600 v. Chr. im Auftrag des ägyptischen Pharaos Necho II. Afrika umsegelt hätten. Ob diese Reise wirklich genauso stattfand, ist unter Forschenden umstritten, doch sie zeigt, wie mutig antike Seefahrer waren.

      Auch die Griechen standen den Phöniziern in der Kunst des Seefahrens kaum nach. Doch eine Seereise in der Antike war sehr gefährlich. Es gab keine genauen Seekarten, keine Kompasse und keine modernen Schiffe. Stürme, Riffe und Piraten machten jede Fahrt zu einem riskanten Abenteuer.

      Frühe Entdeckungsfahrten der Griechen

      Trotz dieser Gefahren wagten sich griechische Seefahrer weit hinaus auf die Meere. Besonders bekannt ist der Grieche Pytheas von Massalia, der etwa 325 v. Chr. bis nach Britannien segelte. Er erreichte vermutlich sogar Schottland und berichtete von noch weiter nördlich gelegenen Gebieten. Ob er wirklich bis nach Norwegen kam, ist allerdings nicht sicher und wird von Historikern diskutiert.

      Auch Expeditionen nach Indien und der Versuch einer Afrikaumrundung gehören zu den großen Seeabenteuern der Griechen. Dabei sammelten sie viele Erfahrungen über Küsten, Strömungen und Häfen.

      Die ersten „Reiseführer zur See“

      Die Griechen begannen, ihre Reisen genau zu beschreiben und aufzuschreiben. Sie hielten fest, wo sich Häfen befanden und welche Küsten gefährlich waren. So entstanden die ersten Seehandbücher, eine Art früher Reiseführer für Seeleute, die Fahrten nach Afrika, Arabien und Indien erleichterten.

      Neben berühmten Kriegsschiffen wie der Triere bauten die Griechen auch viele Handelsschiffe, die Waren über das Meer transportierten. Diese dienten nicht dem Krieg, sondern dem friedlichen Austausch zwischen den Regionen des Mittelmeerraums.