Gab es das Trojanische Pferd wirklich?

      Wusstest du schon?

      Das Wort „Trojaner“ für einen Computervirus kommt tatsächlich aus der alten Sage!
      Wie beim Trojanischen Pferd gelangt der „Trojaner“ unbemerkt in ein System und öffnet von innen die Tore – genau wie damals in Troja.

      Was war mit Troja und diesem Pferd?

      Alles begann mit einer Treulosigkeit. Paris, der Sohn von Priamos, dem König von Troja, raubte dem Menelaos, dem König von Sparta, seine Frau Helena. Und diese war auch noch die schönste aller Frauen. Das konnte Menelaos so nicht auf sich sitzen lassen. Er sammelte sein Heer und viele Freunde und Verbündete, um die treulose Ehefrau wieder nach Hause zurückzuholen.  Zu seinen Verbündeten zählten Agamemnon, der König von Mykene, Nestor, der Herrscher von Pylos, Odysseus, der Herr über Ithaka und Achilles, der Anführer der Myrmiden und einige mehr.

      Sie durchquerten die Ägäis (das ist das Meer vor Griechenland) und umzingelten Troja. Dieses Troja, oder das, was man für Troja hielt, wurde später von von dem Archäologen Heinrich Schliemann ausgegraben. 

      Zehn Jahre sollte dieser Krieg dauern. Es gab viele Schlachten, aber keinen Sieger. Viele Menschen mussten ihr Leben lassen. Hektor wurde vom Speer des Achill getötet und Achill fiel unter dem Pfeil von Paris.

      So jedenfalls erzählen uns die Sagen rund um Troja. Doch was ist nun wahr daran? Wurde das alles erfunden oder hat die Geschichten einen wahren oder historischen Kern. So beginnen wir gleich mal mit der wichtigsten Frage: 

      Wo lag Troja eigentlich?

      Das antike Troja lag in der heutigen Türkei, auf einem Hügel namens Hisarlik nahe dem Hellespont (heute Dardanellen).
      Der deutsche Archäologe Heinrich Schliemann glaubte im 19. Jahrhundert, dort die Ruinen der Stadt Troja gefunden zu haben. Bis heute diskutieren Wissenschaftler, ob dieses Troja wirklich das ist, das Homer in seinen Epen beschreibt.

      Darum muss man immer unterscheiden:
      Es gibt das archäologische Troja, das ausgegraben wurde – und das Troja aus den Sagen, das Homer in der „Ilias“ und der „Odyssee“ beschreibt.

      Das Trojanische Pferd – List oder Legende?

      Als die Griechen den Krieg schon fast aufgeben wollten, hatte Odysseus eine Idee: Sie bauten ein riesiges hölzernes Pferd. In seinem Bauch versteckten sich griechische Krieger.
      Die übrigen Soldaten zogen scheinbar ab und ließen das Pferd vor der Stadt zurück – als „Geschenk“ für die Trojaner.

      Die Trojaner glaubten, die Griechen hätten den Kampf aufgegeben, und zogen das Pferd triumphierend in ihre Stadt. In der Nacht kletterten die Griechen aus dem Pferd, öffneten die Stadttore und ließen ihre Kameraden herein. Troja wurde in Schutt und Asche gelegt.

      Was sagt Homer über das Trojanische Pferd?

      Spannend ist, dass Homer in der „Ilias“ gar nicht vom Trojanischen Pferd erzählt!
      Diese Geschichte wird erst in der „Odyssee“ erwähnt, als Odysseus von seiner Heimreise berichtet. Andere Dichter und Filmemacher machten daraus später eine eigene, berühmte Erzählung.

      Auch vom Tod des Achill liest man nicht in der Ilias – das kommt ebenfalls erst in der Odyssee vor.

      Dichtung und Wahrheit

      Ob es das Trojanische Pferd wirklich gegeben hat, weiß niemand. Vielleicht handelte es sich in Wirklichkeit um ein Kriegsgerät oder eine Belagerungsmaschine, die nur als Pferd dargestellt wurde.
      Sicher ist: Der Mythos vom Trojanischen Pferd ist eine der bekanntesten Geschichten der Welt.

      Wenn man es genau nimmt, müsste man übrigens sagen „griechisches Pferd“, denn das Pferd stammte ja von den Griechen! Aber wer will beim Geschichtenerzählen immer so genau sein?

      Warum wir die Geschichte heute noch erzählen

      Ob wahr oder erfunden – die Geschichte vom Trojanischen Pferd ist ein Meisterwerk der Fantasie. Sie erzählt von Mut, List und Täuschung, von Freundschaft und Verrat.
      Bis heute taucht das Motiv in Büchern, Filmen und Computerspielen auf.
      Manche Wörter aus der Sage leben sogar weiter: Ein „Trojaner“ ist heute ein Begriff für ein Computerprogramm, das sich heimlich einschleicht – ganz wie die Krieger im Bauch des Pferdes! So aktuell kann Geschichte manchmal noch sein. 

      Vielleicht war die Geschichte mit dem Trojanischen Pferd ja ganz anders?

      Kann zu Beginn Werbung enthalten, aus: ZDF, Sketch History

      1. Warum begann der Trojanische Krieg?
      Weil Paris, der Sohn des trojanischen Königs, Helena, die Frau des Königs von Sparta, raubte.

      2. Wie lange dauerte der Krieg um Troja?
      Zehn Jahre.

      3. Wo lag die Stadt Troja?
      In der heutigen Türkei, auf einem Hügel namens Hisarlik, nahe dem Meer.

      4. Wer hatte die Idee mit dem Trojanischen Pferd?
      Der kluge Odysseus – er wollte die Trojaner mit einer List täuschen.

      5. Wird das Pferd in Homers „Ilias“ erwähnt?
      Nein, die Geschichte vom Pferd steht erst in der „Odyssee“.

      6. Was bedeutet „Trojaner“ heute?
      Ein heimliches Computerprogramm, das wie das Trojanische Pferd in ein System eindringt.