Reich wie Krösus
Wer war König Krösos?
Vielleicht hast du ja schon einmal den Spruch "der ist so reich wie Krösus" gehört? Wer war dieser Krösus, wo lebte er und war er tatsächlich so reich? Und was hat Krösus nun mit den Griechen und der griechischen Geschichte zu tun? Wer war also dieser Krösus?
Wo lag Lydien?
Lydien war ein altes Königreich im Westen von Kleinasien, also im Gebiet der heutigen Türkei. Seine Hauptstadt hieß Sardes, und dort lebte auch der berühmte König Krösus. Es war bekannt für seine reichen Goldvorkommen. Durch diese Reichtümer wurde es zu einem der wohlhabendsten Reiche der Antike. Die Lyder handelten mit den Griechen an der Küste und erfanden als Erste die geprägte Münze aus Gold und Silber. So kann man sagen: In Lydien wurde das Geld geboren!
Das Reich des Krösus: Lydien in Kleinasien

Krösus war der letzte König der Lyder und Lydien lag in Kleinasien. Als Geburtsdatum von Krösus wird das Jahr 591 oder 590 v. Chr. angegeben. Gestorben soll er im Jahre 540 v. Chr. sein. Allerdings finden wir wenige zeitgenössische Quellen über diesen König Krösus. Damit meint man Zeugnisse über ihn, die Menschen seiner Zeit veröffentlicht haben. Deshalb kann man nicht genau sagen, wie und wann er gelebt hat. Es gibt ganz viele Geschichten über Krösus, von denen wir nicht genau wissen, was daran wahr gewesen ist und was erfunden wurde.
Wusstest du das?
Krösus gilt als der Erfinder der Münzen, weil in seinem Reich Lydien zum ersten Mal geprägte Gold- und Silbermünzen als Geld verwendet wurden.
Sein Löwenkopf auf den Münzen wurde zu einem Zeichen des Königs – und zum Symbol für Reichtum in der Antike.
Warum war Krösus so reich? Krösus Sprichwort - woher kommt das?

Von Krösus wird erzählt, dass er unermesslich reich gewesen ist. Doch woher kam dieser Reichtum? Zunächst einmal hatten die Lyder reiche Gold- und Silberminen, aus denen die Reichtümer direkt in die königliche Schatzkammer wanderten. Doch damit nicht genug.
Die Erfindung des Geldes - Krösus und die ersten Münzen
Zur Zeit des Krösus bestand der Handel meist aus Tauschgeschäften. Wer eine bestimmte Ware haben wollte, bot dafür eine andere an. Das war manchmal ziemlich umständlich. Auch musste ja immer wieder der eigentliche Wert der Ware festgestellt werden. Wollte man nun große Mengen einer Ware tauschen, so ging das fast nur über den Seeweg. So kam man schließlich drauf, dass die Geschäfte viel einfacher wurden, wenn man eine bestimme Ware gegen Gold und Silber tauschte. Doch musste hier immer wieder der Wert festgestellt werden, auch eine recht umständliche Sache. So dachte man in Lydien darüber nach, wie man Geschäfte und den Handel vereinfachen könnte.
Lydische Münze

Waren alle Goldstücke gleich viel wert, dann musste nicht bei jedem Kauf der Wert neu bestimmt werden. Der König garantierte dafür und ließ eine königliche Münzprägestätte gründen, in der Münzen hergestellt wurden. Damit die Münzen auch als Münzen des Königs erkennbar wurden, erhielten sie einen Prägestempel, das war bei König Krösus ein Löwenkopf. Warum ein Löwe? Im Orient galt der Löwe als Zeichen der Macht und der Kraft, also eines Königs durchaus würdig.
Die ersten Münzen wurden zwischen 650 und 600 vor Chr. als Zahlungsmittel verwendet. Die bildliche Darstellung begann so etwa ab 600 v. Chr.
Münzen zum Wechseln
Diesem Beispiel der Lyder folgten auch andere Völker wie die Griechen. Diese verfeinerten die Münzprägung noch, indem sie Münzen herstellten, die unterschiedlichen Wert besaßen. Allerdings kochte mal wieder jeder Stadtstaat sein eigenes Süppchen. Die Athener prägten Münzen mit ihrer Stadtgöttin Athene. Die Korinther gaben dem mythischen Wesen Pegasos - dem geflügelten Pferd - den Vorzug. So war das Einkaufen in Griechenland nicht ganz so einfach. Mussten doch die Münzen beim Einkauf in einer anderen Stadt zunächst beim Geldwechsler getauscht werden. Trotzdem war die Erfindung der Münzen für den Handel ein großer Fortschritt. Das Papiergeld haben übrigens dann die Chinesen erfunden, allerdings erst etwas später im 7. Jahrhundert n. Chr.
Das Orakel von Delphi und das Schicksal des Krösus
König Krösus brachte seine tolle Idee leider kein Glück. Nachdem das Orakel von Delphi ihm Folgendes vorhergesagt hatte: "Wenn du gegen die Perser ziehst, wirst du ein großes Reich vernichten", begann er einen Krieg gegen die mächtigen Perser. Und vernichtete ein großes Reich - nämlich sein eigenes.
Ob er beim Feldzug starb oder in persische Gefangenschaft geriet, wissen wir nicht. Doch der Begriff "Bin ich Krösus?" lebt bis heute weiter und damit auch der letzte Lyderkönig Krösus.