Wie reich war Krösus?

    Reich wie Krösus

    Vielleicht hast du ja schon einmal den Spruch "der ist so reich wie Krösus" gehört? Wer war dieser Krösus, wo lebte er und war er tatsächlich so reich? Und was hat Krösus nun mit den Griechen und der griechischen Geschichte zu tun?

    Der letzte König der Lyder

    Krösus war der letzte König der Lyder und Lydien lag in Kleinasien. Als Geburtsdatum von Krösus wird das Jahr 591 oder 590 v. Chr. angegeben. Gestorben soll er im Jahre 540 v. Chr. sein. Allerdings finden wir wenige zeitgenössische Quellen über diesen König Krösus. Damit meint man Zeugnisse über ihn, die Menschen seiner Zeit veröffentlicht haben. Deshalb kann man auch nicht genau sagen, wie seine Lebensgeschichte ausgesehen hat. Es gibt ganz viele Geschichten über Krösus, von denen wir nicht genau wissen, was daran wahr gewesen ist und was erfunden wurde.

    Es wurde meistens getauscht

    Von Krösus wird erzählt, dass er unermesslich reich gewesen ist. Doch woher kam dieser Reichtum? Zunächst einmal hatten die Lyder reiche Gold- und Silberminen, aus denen die Reichtümer direkt in die königliche Schatzkammer wanderten. Doch damit nicht genug. Zur Zeit des Krösus bestand der Handel meist aus Tauschgeschäften. Wer eine bestimmte Ware haben wollte, bot dafür eine andere an. Das war manchmal ziemlich umständlich. Auch musste ja immer wieder der eigentliche Wert der Ware festgestellt werden. Wollte man nun große Mengen einer Ware tauschen, so ging das fast nur über den Seeweg. So kam man schließlich drauf, dass die Geschäfte viel einfacher wurden, wenn man eine bestimme Ware gegen Gold und Silber tauschte. Doch musste hier immer wieder der Wert festgestellt werden, auch eine recht umständliche Sache. So dachte man in Lydien darüber nach, wie man Geschäfte und den Handel vereinfachen könnte.

    Eine gute Idee: Münzen

    Waren alle Goldstücke gleich viel wert, dann musste nicht bei jedem Kauf der Wert neu bestimmt werden. Der König garantierte dafür und ließ eine königliche Münzprägestätte gründen, in der Münzen hergestellt wurden. Damit die Münzen als auch Münzen des Königs erkennbar wurden, erhielten sie einen Prägestempel, das war bei König Krösus ein Löwenkopf. Warum ein Löwe? Im Orient galt der Löwe als Zeichen der Macht und der Kraft, also eines Königs durchaus würdig.

    Die ersten Münzen wurden zwischen 650 und 600 vor Chr. als Zahlungsmittel verwendet. Die bildliche Darstellung begann so etwa ab 600 v. Chr.

    Die Griechen haben es nachgeahmt

    Diesem Beispiel der Lyder folgten auch andere Völker wie die Griechen. Diese verfeinerten die Münzprägung noch, indem sie Münzen herstellten, die unterschiedlichen Wert besaßen. Allerdings kochte mal wieder jeder Stadtstaat sein eigenes Süppchen. Die Athener prägten Münzen mit ihrer Stadtgöttin Athene. Die Korinther gaben dem mythischen Wesen Pegasos - dem geflügelten Pferd - den Vorzug. So war das Einkaufen in Griechenland nicht ganz so einfach. Mussten doch die Münzen beim Einkauf in einer anderen Stadt zunächst beim Geldwechsler getauscht werden. Trotzdem war die Erfindung der Münzen für den Handel ein großer Fortschritt. Das Papiergeld haben übrigens dann die Chinesen erfunden, allerdings erst etwas später im 7. Jahrhundert n. Chr.

    Verhängnisvolles Orakel

    König Krösus brachte seine tolle Idee leider kein Glück. Nachdem das Orakel von Delphi ihm Folgendes vorhergesagt hatte: "Wenn du gegen die Perser ziehst, wirst du ein großes Reich vernichten", begann er einen Krieg gegen die mächtigen Perser. Und vernichtete ein großes Reich - nämlich sein eigenes.

    Ob er beim Feldzug starb oder in persische Gefangenschaft geriet, wissen wir nicht. Doch der Begriff "Bin ich Krösus?" lebt bis heute weiter und damit auch der letzte Lyderkönig Krösus.