Warum wanderten die Griechen aus?

    Die Griechen als Umweltzerstörer

    Seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. nahm in Griechenland die Bevölkerung stark zu. Die Menschen konnten sich mit den Ackerflächern, die sie bestellten, nicht mehr ernähren, da die Erträge nicht mehr ausreichten. Dazu kam, dass die Griechen für Handel und Flotte viele Schiffe gebaut haben. Dazu mussten sie  eine ganze Menge Wald abholzen. Das Ergebnis war die Zerstörung der Landschaft. Umweltzerstörung gab es auch schon in der Antike. So wurde der fruchtbare Boden, der nicht mehr durch die Wurzeln der Bäume gehalten werden konnte, durch den Regen weggespült. So weit hatten die Griechen - obwohl sie ja schon sehr weitsichtig in vielen Dingen waren - leider nicht gedacht. Viele sahen nur noch die Möglichkeit, sich eine neue Heimat zu suchen, um wieder neues Land bearbeiten zu können. So dachten viele daran, ihre Heimat zu verlassen und sich in der Fremde ein neues Zuhause zu suchen. 

    Die griechischen Kolonien

    Die Siedlungen, die die Griechen gründeten, bezeichnet man als Kolonien. Die Kolonisation ging von einzelnen griechischen Stadtstaaten, den so genannten Poleis, aus. Diese Kolonien entstanden meist in Gebieten, in denen nicht so viele Menschen lebten. So kam es selten zu schwereren Auseinandersetzungen mit der einheimischen Bevölkerung. Bedeutende Niederlassungen waren Byzanz am Bosporus (das ist das heutige Istanbul), Syrakus und Messane (Messina) auf Sizilien, Tarent, Neapel und Paestum in Unteritalien, Naukratis in Ägypten, Kyrene in Libyen, Massalia (Marseille) an der Rhonemündung. Allein Milet hat 90 Tochterstädte gegründet.

    Die "Töchter" waren weitgehend unabhängig von den "Eltern"

    Die Siedlungen, die von den Griechen während der Zeit der Kolonisation gegründet wurden, waren politisch weitgehend selbstständig. Das heißt, sie hatten nur sehr lockere Beziehungen zu der Stadt, aus der die Siedler kamen und konnten ihre Entscheidungen treffen, ohne in der Mutterstadt nachfragen zu müssen. So konnten sich hier ganz einständige neue Städte entwicklen, die zwar unter griechischem Einfluss standen und viele griechische Traditionen aufgriffen, in denen aber gleichzeitig die Einflüsse der neuen Umgebung zum Tragen kamen.