Leif Eriksson: ein Wikinger in Amerika

Leif Eriksson war der älteste Sohn Eriks des Roten. Dieser Wikinger hatte Grönland entdeckt und besiedelt. Da Familiennamen in Skandinavien oft mit dem Zusatz "Sohn von" gebildet werden, nannte sich Leif "Eriksson", also "Eriks Sohn". Der Name Leif bedeutet übrigens “der Glückliche”.
Leif Eriksson wurde zwar um 975 in Island geboren, siedelte dann aber auch nach Grönland über. Er soll ein ziemlich hitziges Temperament besessen haben, so dass man sich mit ihm besser nicht anlegte. Bekannt wurde er durch sein großes seefahrerisches Talent, wie jedenfalls einige Quellen berichten.
So hat er als erster Wikinger eine Handelsverbindung zwischen Grönland, Norwegen und Schottland geschaffen. Das war zur damaligen Zeit eine seefahrerische Meisterleistung.
Leif kannte Bjarni Herjolfsson, der im Jahr 986 auf seiner Fahrt von Island nach Grönland wohl als erster Europäer Amerika gesichtet hatte. Allerdings segelte dieser weiter und legte nicht an Land an. So lieferte Bjarni aber erste wichtige Informationen über die ungefähre Route in dieses unbekannte Land.
Leif findet das Vinland
Ursprünglich wollte der Vater Leifs, Erik der Rote, die Reise unternehmen, wurde wegen einer Verletzung aber daran gehindert. So suchte Leif im Jahre 1000 nach diesem Land und wurde auch fündig. Er landete in Amerika.
Er fand das berühmte Land, das er Vinland nannte. Ob damit "Weinland" gemeint war oder "Weideland", ist nicht ganz klar. Jedenfalls wuchs auf Vinland, wahrscheinlich die nördlich von Neufundland gelegene "Belle isle", kein Wein. Allerdings gab es Beeren, die Weintrauben ähnelten, so dass sie an Wein erinnerten. Vielleicht kam der Name daher, meint ein Teil der Forschung.
Leif Eriksson kehrte nach seiner Entdeckung von Amerika nach Grönland zurück, wurde aber von der Übersiedlung in das unbekannte Land durch den Tod seines Vaters gehindert. Sein Bruder Thorvald übernahm diese Aufgabe, doch er scheiterte. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Einheimischen, die sich ihr Land nicht so einfach wegnehmen lassen wollten.
Die Einheimischen von Amerika, die sie vorfanden, die Inuit, bezeichneten die Wikinger übrigens als Skrälinger, was so viel wie "Schwächlinge" bedeutet. Die Wikinger - die eigentlichen Entdecker Amerikas - blieben schließlich nur wenige Jahre in Nordamerika.
Siehe auch Leif Eriksson in Amerika auf dem Zeitstrahl!