Om, sein Zeichen und seine Bedeutung

Om ist eine Silbe, die im Hinduismus und im Buddhismus als heilig gilt. Manchmal wird sie auch als magische Silbe der Brahmanen bezeichnet. Die Silbe hat einen tiefen Klang. Nicht ihr Wortsinn ist bedeutsam, sondern eben ihr Klang.
Om wird oft in besonderen Sprüchen, den Mantras, benutzt. Beim Meditieren oder beim Yoga hilft es, Körper, Gedanken und Gefühle in Ruhe und Harmonie zu bringen. Im Buddhismus wird das Om meistens vor weitere Wörter gestellt, zum Beispiel in dem Mantra: Om mani padme hum (das für Mitgefühl steht) oder in Om namah Shivaya (das Shiva gewidmet ist). Dem Mantra wird so Energie gegeben. Der Atem fließt beim Aussprechen langsam aus dem Mund.
Im Hinduismus steht Om auch oft für sich. Nach dem Glauben der Hindus wurde aus diesem Klang die ganze Welt erschaffen. Erwähnt wird Om schon in den Veden und Upanishaden. Ausgesprochen verbindet das Wort die drei Buchstaben a, u und m. Die Zahl 3 hat eine besondere Bedeutung.
Das Zeichen Om steht für drei Zustände, die wir alle kennen: wach sein, träumen und tief schlafen. Es steht außerdem für drei wichtige Kräfte im Leben: Dinge entstehen, bleiben eine Zeit lang bestehen und gehen irgendwann wieder zu Ende. Das nennt man auch Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung. Damit steht Om dann auch für die drei Hauptgötter im Hinduismus: Brahma, Vishnu und Shiva.
Geschrieben besteht das Om-Zeichen aus drei Bögen, einem Halbkreis und einem Punkt. Auch sie sind Symbole. Die Bögen stehen für die drei Zustände des Bewusstseins. Der Punkt steht für den Zustand der Erleuchtung. Der Halbkreis oben trennt den Punkt vom restlichen Zeichen. Er zeigt, dass wir uns manchmal vom großen Ganzen, also vom Universum, getrennt fühlen. Wenn man diese Trennung überwindet, kann man klarer sehen und erkennt, was wirklich wichtig ist.

