Die Zapoteken
Zapoteken leben noch heute in Mexiko. Sie sind die Nachfahren einer Hochkultur, die im Tal von Oaxaca (gesprochen etwa: "hawaka") entstand. Dort wachsen viele Zapotes. Das sind Breiapfelbäume, die auf Deutsch auch Sapotes oder Kaugummibäume heißen. Das Wort "zapote" ist Aztekisch und wird eigentlich "tzápotl" geschrieben.
Die Zapoteken waren eine der frühen Hochkulturen in Mesoamerika. Wo sie lebten, siehst du auf der Karte. Heute liegt das Gebiet im Süden von Mexiko. Zeitgleich mit den Zapoteken lebten weiter östlich die Maya. Nördlich lag Teotihuacán. Vor den Zapoteken lebten die Olmeken, aber weiter nordöstlich an der Atlantikküste. Und nach den Zapoteken lebten auf ihrem Gebiet später die Azteken. Siehe auch: Wo liegt Mesoamerika?
Wann und wo lebten die Zapoteken?

Die Kultur der Zapoteken nahm ihren Anfang im 6. Jahrhundert v. Chr. Um 500 v. Chr. wurde Monte Albán erbaut und entwickelte sich zum Zentrum und zur Hauptstadt der Zapoteken. Ihr Name bedeutet "weißer Berg". Zwischen 100 v. Chr. und 200 n. Chr. breiteten sich die Zapoteken weiter aus. Sie eroberten Gebiete rund um Monte Albán.
Die Blüte der Zapoteken-Kultur lag zwischen dem 5. und 8. Jahrhundert n. Chr. Etwa 30.000 Menschen lebten in dieser Zeit in Monte Albán. Ein zweiter bedeutender, zapotekischer Ort ist Mitla. Außerdem gab es kleinere Orte wie Yagúl oder Etla.
Kunst und Kultur der Zapoteken
Zu den bekanntesten Kunstgegenständen der Zapoteken gehören die Reliefs der "Danzantes" (Tänzer). Die darauf abgebildeten Menschen hielt man zunächst für Tänzer. Die Menschen, die groteske Verrenkungen auf diesen Reliefs machen, sind aber wahrscheinlich Opfer.
Gut erhalten sind auch einige Wandmalereien. Außerdem fertigten die Zapoteken Keramikgefäße an. Der Grundton war meist Creme. Darin ritzten sie Linien ein und fällten Farbflächen mit glänzenden Rot.
Die Zapoteken besaßen auch eine Schrift, die bisher aber nicht vollständig entziffert werden konnte. In ihrem Kalender hat das Jahr 260 Tage, das sich in vier Abschnitte zu 65 Tagen aufteilt. Der erste Tag dieser Abschnitte heißt immer Cocijo, das ist der Blitz- und Regengott, der eine besondere Rolle in der Religion der Zapoteken spielte. Die Abschnitte wurden wiederum in fünf Monate unterteilt (5 mal 13 Tage = 65).
In Monte Albán gab es einen Ballspielplatz und ein Kultzentrum mit Pyramiden und Palästen.
Alles das, was typisch ist für die mesoamerikanischen Kulturen, lässt sich also auch bei den Zapoteken finden: Schrift, Kalender, Ballspiel, Maisanbau, Pyramiden.
Das Ende der Zapoteken

Um 950 wurde Monte Albán verlassen. Etwa 1000 n. Chr. kamen die Mixteken aus dem Norden und nutzten die Stadt als Begräbnisstätte, so wie es die Zapoteken auch schon getan hatten. Mit den Mixteken gab es weitere Auseinandersetzungen.
Im 15. Jahrhundert eroberten die Azteken das Gebiet. Die Ankunft der spanischen Eroberer besiegelte endgültig den Untergang der zapotekischen Kultur.
Wie bei den Maya ist das Volk der Zapoteken aber nicht ausgestorben. Ihre Nachfahren leben noch heute in Mexiko.