Die Familien arbeiteten zusammen

    Wie viele Kinder lebten in den Familien?

    In Mesopotamien wurden viele Kinder geboren, aber es starben auch sehr viele schon sehr jung. Aufgrund der hohen Kindersterblichkeit nimmt man an, dass es pro Familie zwei bis vier Kinder gab, die das Erwachsenenalter gar nicht erst erreichten. Heirateten die Kinder, so verließen sie ihre Familien.

    In welchen Berufen konnten Frauen arbeiten?

    Frauen hatten keine große Auswahl an Berufen. Meist arbeiteten sie als Müllerinnen, Schenkwirtinnen, Sängerinnen oder in ähnlichen Berufen. Vereinzelt gab es auch Schreiberinnen, Richterinnen und Statthalterinnen. In den Quellen werden jedoch meistens die Frauen der Oberschicht beschrieben. Diesen Frauen standen mehr Rechte zu als den Frauen in unteren Gesellschaftsschichten.

    Wie verdienten die Familien ihren Unterhalt?

    Jedes Mitglied der Familie trug zum Einkommen bei. Wenn eine Familie sehr reich war, halfen neben den Familienmitgliedern auch Hausangestellte, Diener, Mitarbeiter oder Sklaven mit.

    Das Einkommen wurde aufgeteilt in die Hauswirtschaft der Frauen und die Arbeit der Männer, die außerhalb des Hauses stattfand.

    Es wurde nicht nur in der Landwirtschaft, sondern auch im Haus gearbeitet. Frauen haben gesponnen und gewebt, denn Textilien waren ein wichtiges Exportgut. Das bedeutet, dass man diese Waren im Ausland verkaufte. Aber auch die Keramikherstellung fand zu Hause statt.

    Die Männer arbeiteten meist in der Verwaltung, im Handel, als Priester oder beim Militär. Wer als Priester oder Arzt arbeitete, gehörte bereits zur Mittelschicht.

     

    Ein Tag bei einer mesopotamischen Familie

    Die Frauen begannen den Tag gegen 6 Uhr und buken zunächst das Fladenbrot. Wenn die Sonne mittags die Hitze unerträglich machte, ruhten sich die Menschen aus. Dies nannte man die „Liegezeit“. Am späten Nachmittag nahmen die Menschen wieder ihre Arbeit auf und führten sie bis zum Einbruch der Nacht durch. Bei Einbruch der Dunkelheit erleuchteten sie ihre Häuser mit Lampen und Fackeln.

    Wenn es sich um eine Oberschichtfamilie handelte, gingen die Jungen meist zur Schule und wenn die Schreiberschüler nach Hause kamen, versammelte sich die Familie zum Abendessen. Dieses war gleichzeitig die Hauptmahlzeit des Tages. Das ist ja heute auch in vielen Familien noch so.

    Manche Berufsgruppen begannen erst in der Nacht ihre Arbeit. Wachen bezogen Stellung auf den Wachtürmen und die Astrologen machten sich auf den Weg zu ihren Beobachtungsstationen.