Wie sah die Schule in Mesopotamien aus?
In Mesopotamien gingen nicht alle Kinder zur Schule – nur die Söhne reicher Familien durften eine Schreiberschule besuchen. Dort lernten sie das Schreiben mit Keilschrift, Rechnen und manchmal auch Sternenkunde.
Die Lehrer waren sehr streng, und wer Fehler machte, bekam oft Schläge mit dem Stock. Die Schule sollte die Jungen auf Berufe wie Schreiber, Verwalter oder Priester vorbereiten.
Wie viele Kinder lebten in mesopotamischen Familien?
In Mesopotamien, dem sogenannten Zweistromland, lebten die Menschen in Großfamilien zusammen. Es wurden viele Kinder geboren. Doch leider starben viele schon sehr früh, weil es damals noch keine gute medizinische Versorgung gab. Man vermutet, dass in einer Familie meist zwei bis vier Kinder das Erwachsenenalter erreichten.
Wenn Kinder heirateten, verließen sie in der Regel ihre Familien und gründeten eine eigene.
Welche Berufe hatten Frauen in Mesopotamien?
Frauen durften nicht in allen Berufen arbeiten. Oft waren sie Müllerinnen, Schenkwirtinnen, Sängerinnen oder halfen bei der Textilherstellung. Einige wenige Frauen arbeiteten auch als Schreiberinnen, Richterinnen oder sogar als Statthalterinnen.
Meistens wird in den alten Texten aber nur über Frauen aus reichen Familien berichtet. Diese Frauen hatten mehr Rechte als Frauen aus ärmeren Schichten.
Wie verdienten die Familien ihren Unterhalt?
In den Familien half jeder mit. Reiche Familien hatten auch Diener, Hausangestellte oder Sklaven, die bei der Arbeit halfen.
Die Frauen arbeiteten meist im Haus, zum Beispiel bei der Herstellung von Textilien, also Stoffen. Diese Stoffe wurden oft auch ins Ausland verkauft – man spricht dann von Export. Auch Töpferwaren und Keramik wurden zu Hause hergestellt.
Die Männer arbeiteten oft außerhalb des Hauses: zum Beispiel in der Verwaltung, im Handel, beim Militär oder als Priester. Priester und Ärzte gehörten zur Mittelschicht der Gesellschaft.
Was aßen die Menschen in Mesopotamien?
Die Menschen in Mesopotamien aßen vor allem Getreide, Datteln, Zwiebeln, Linsen und Gerste. Aus der Gerste wurde auch Bier gebraut, das war damals ein ganz normales Getränk – auch für Kinder!
Fleisch gab es nur selten, meist bei Festen. Sehr beliebt war das Fladenbrot, das in Lehmöfen gebacken wurde. Dazu tranken die Menschen Wasser, Milch oder eben Bier aus Gerste.
Ein Tag bei einer mesopotamischen Familie

Am frühen Morgen, etwa um 6 Uhr, standen die Frauen auf und backten Fladenbrot. Dieses einfache Brot war ein wichtiges Nahrungsmittel – und wird in vielen Ländern bis heute gegessen.
Wenn die Sonne mittags sehr heiß war, machten die Menschen eine Pause – das nannte man die Liegezeit. Erst am Nachmittag wurde weitergearbeitet, meist bis es dunkel wurde.
Wenn die Dunkelheit hereinbrach, zündeten die Menschen Lampen oder Fackeln an, um ihre Häuser zu beleuchten.
In reichen Familien gingen die Jungen tagsüber zur Schule für Schreiber. Abends traf sich die ganze Familie zum Abendessen, das meist die wichtigste Mahlzeit des Tages war – so wie auch heute noch in vielen Familien.
Was geschah in der Nacht?
Einige Menschen begannen ihre Arbeit erst in der Nacht. Wachen hielten auf den Türmen Ausschau nach Gefahren. Astrologen beobachteten die Sterne und versuchten, daraus etwas über die Zukunft zu erfahren.