3. US-Präsident: Thomas Jefferson (1801-1809)
1801 wurde Thomas Jefferson (1743-1826) dritter Präsident der USA. Er blieb zwei Amtszeiten im Weißen Haus, bis 1809.
Jefferson war einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika und hatte als Hauptautor die Unabhängigkeitserklärung mit verfasst. Er stammte aus Virginia, wo seine Familie eine Plantage besaß. Er wurde Anwalt. Unter George Washington wurde er Außenminister. Er eckte in dieser Zeit mit Alexander Hamilton zusammen, dem Finanzminister. Hamilton gehörte wie John Adams zu den Föderalisten. Jefferson gründete dann mit James Madison die Demokratisch-Republikanische Partei, die den Zentralismus ablehnten.
Dennoch wurde Jefferson unter seinem Vorgänger John Adams Vizepräsident. Das wurde man automatisch mit den zweitmeisten Stimmen. Die Wahl von 1800 gewann Thomas Jefferson dann gegen Adams. Er wurde nun 3. US-Präsident. Allerdings musste er sich auch noch gegen Adam Burr durchsetzen, der zunächst gleich viele Stimmen erhalten hatte. Ab der nächsten Wahl wurde dann immer getrennt über den Präsidenten und den Vizepräsidenten abgestimmt. Außenminister wurde James Madison, sein späterer Nachfolger.
Amerikanisch-Tripolitanischer Krieg (1801-1805 und 1815)
1801 bis 1805 führten die USA einen Krieg gegen mehrere nordafrikanische Staaten, den Amerikanisch-Tripolitanischen Krieg. Diese afrikanischen Länder lebten von der Piraterie. Sie überfielen amerikanische Handelsschiffe und verlangten Lösegeld und Tributzahlungen.
US-Präsident Jefferson verweigerte weitere Zahlungen, woraufhin der Stadtstaat Tripolis (im heutigen Libyen) der USA den Krieg erklärte. Marokko und die Stadtstaaten Algier und Tunis schlossen sich an.
Dieser "Amerikanisch-Tripolitanische Krieg" endete siegreich für die USA. Die neue amerikanische Armee hatte sich erstmals bewährt.
Die Piraterie begann trotzdem wieder, sie endete erst nach einem zweiten Krieg gegen die Nordafrikaner 1815.
Auf nach Westen (1803-1806)
Während Thomas Jeffersons Amtszeit vergrößerte sich die USA enorm, denn sie kaufte den Franzosen Louisiana ab. Mit diesem Louisiana-Kauf verdoppelte sich die Fläche der Vereinigten Staaten von Amerika.
Jefferson sprach sich außerdem dafür aus, bis zur Westküste vorzudringen und schickte eine Expedition los, das Gebiet zu erkunden: die Lewis-und Clark-Expedition.
Jeffersons Handelsembargo: Embargo Act
Eine Handelssperre (Embargo) gegen Großbritannien und Frankreich sollte diese beiden Länder zwingen, die Neutralität der USA anzuerkennen. In Europa herrschte zu dieser Zeit Krieg, nämlich der Vierte Koalitionskrieg.
Viele britische Seeleute desertierten (verließen ihre Armee) und liefen zu den Amerikanern über, wo sie besser bezahlt wurden. Die Briten durchsuchten daraufhin immer wieder amerikanische Schiffe und holten ihre Soldaten zwangsweise zurück. Aus Mangel an Seeleuten wurden auch weitere Soldaten von amerikanischen Schiffen geholt, darunter auch amerikanische Staatsbürger. Vor allem der Angriff auf ihr Schiff USS Chesapeake im Jahr 1807 empörte die Amerikaner.
Auch Frankreich verletzte amerikanische Rechte, indem es im Laufe der Kontinentalsperre auch den USA den Handel mit Großbritannien verbieten wollte.
Die USA wollten aber nicht in den Krieg in Europa hineingezogen werden. Sie waren neutral. Und so wehrte sich die USA mit ihrem Handelsverbot, das sich auf den gesamten Außenhandel bezog (also nicht nur auf den Handel mit Großbritannien und Frankreich). Zwischen 1806 und 1810 wurden mehrere Gesetze erlassen, die den Handel betrafen. Ein solches Gesetz nennt man auch Embargo Act.
Es führte jedoch nicht zum Erfolg, im Gegenteil: Die amerikanische Wirtschaft wurde dadurch völlig gelähmt. Der ganze europäische Markt fiel ja weg, insbesondere für Weizen, Wolle und Tabak. Zolleinnahmen brachen weg und die Arbeitslosigkeit stieg, z. B. bei den Seeleuten. So wurde das Embargo 1810 aufgehoben.