Zeitstrahl

    Napoleon

    von 1799 bis 1815

    Zeitalter Napoleons

    Mit der Machtübernahme durch Napoleon endet die eigentliche Zeit der Französischen Revolution und es beginnt das Zeitalter Napoleons.

    Als Konsul und Kaiser brachte Napoleon fast ganz Europa unter seine Kontrolle. In mehr als sechzig Schlachten war er fast immer siegreich. Doch das brachte ihm auch die Gegnerschaft vieler Länder ein. Gegen ihre Übermacht kam er am Ende doch nicht an.

    In Frankreich führte er zahlreiche Neuerungen ein. Er brachte die Wirtschaft zu einem Aufschwung, gründete die französische Staatsbank und gab Frankreich ein modernes Rechtssystem. Um seine Herrschaft aufrecht zu erhalten, verbot er jedoch auch viele Zeitungen und Theaterstücke, die ihm gegenüber kritisch waren.

    Vom höchsten möglichen Amt, dem des Kaisers, stürzte Napoleon am Ende tief. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in der Verbannung.

    Napoleon Bonaparte und seine Herrschaft - ein Überblick

    Wer war Napoleon eigentlich? Was geschah in der Zeit seiner Herrschaft?

    Napoleon - eine Zusammenfassung zum Leben des Napoleon Bonaparte

    Was geschah vorher?

    In der Französischen Revolution war Frankreich von einem Königreich zu einer Republik geworden. Doch daraus hatte sich eine Schreckensherrschaft entwickelt. Mit der Machtübernahme durch das Direktorium endete diese zwar, doch die wirtschaftliche Lage hatte sich keineswegs gebessert. Die Not war groß und es drohte der Republik zudem Gefahr von Anhängern der Monarchie genauso wie von Neu-Jakobinern.

    Machtübernahme durch Napoleon - der Staatsstreich 1799

    Am 9. November 1799 übernahm der 30jährige GeneralNapoleon Bonaparte, der sich in den Koalitionskriegen verdient gemacht hatte, mit einem Staatsstreich die Macht. Der Staatsstreich beendete sowohl die Herrschaft des Direktoriums als auch die Französische Revolution. Die Herrschaft Napoleons begann.

    Das Konsulat

    Die Machtübernahme gelang mit Hilfe eines Mannes im Direktorium, dem Abbé Sièyes. Das Direktorium wurde aufgelöst. Es wurde von einem aus drei Personen bestehenden Konsulat mit Napoleon an der Spitze abgelöst. Der Mann aus Korsika war nun „Erster Konsul“, zwei weitere Konsuln – einer war der Abbé Sièyes – hatten beratende Funktion. Praktisch war aber Napoleon nun Alleinherrscher. Durch eine Volksabstimmung ließ Napoleon die neue Verfassung vom Volk absegnen. Die Zustimmung war überwältigend – wohl auch, weil die Sehnsucht nach Ordnung und Ruhe im Land riesig war. Napoleon Bonapartes militärische Erfolge schmeichelten zudem dem Selbstbewusstsein der Franzosen.

    Die neue Konsulatsverfassung sah vor, dass ein Senat die Konsuln aus 80 Abgeordneten wählte, ebenso wie die Mitglieder der gesetzgebenden Versammlung (Tribunat genannt) und die obersten Richter. Die Regierung stellten die drei Konsuln. Sie wurden für 10 Jahre gewählt. Dem Ersten Konsul standen Vorrechte zu, z. B. ernannte er allein die Minister. 1802 ernannte sich Napoleon zum "Konsul auf Lebenszeit". Die Begriffe Konsul, Senat oder Tribunat waren angelehnt an die der römischen Republik.

    Krönung zum Kaiser

    Der nächste Schritt zur Macht war dann folgerichtig Napoleons Krönung zum Kaiser im Jahr 1804.

    Im Inneren bemühte sich Napoleon um Ruhe und Ordnung. Innerer Frieden sollte geschaffen, der Staat nach den langen unruhigen Zeiten stabilisiert werden. Das kirchliche Leben wurde geordnet, die katholische Religion wurde als mehrheitliche Religion anerkannt. Die ehemaligen Kirchengüter blieben aber in den Händen des Staates, die Bauern durften ihr Land behalten. Diesen Ausgleich nennt man auch Konkordat von 1801.

    Der Code Civil

    1804 schuf Napoleon den Code Civil, eine einheitliche Gesetzgebung. Er wird nach ihm auch Code Napoléon genannt. Bis dahin hatte es gar kein einheitliches Gesetz in Frankreich gegeben. Die Freiheit des Einzelnen und der Schutz des Eigentums waren im Code Civil festgeschrieben, ebenso die Gleichheit aller – wenn das auch nur für Männer galt. Zudem ließ der französische Kaiser die Verwaltung ausbauen, die straff organisiert war und zudem zentralistisch aufgebaut. Auch das Schulwesen wurde nun staatlich kontrolliert. Alles wurde von Paris aus organisiert. Bis heute ist das Land zentralistisch aufgebaut.

    Außenpolitik

    Auch in der Außenpolitik feierte Napoleon Erfolge. Er führte Krieg und unternahm einen Feldzug nach dem anderen. In den nächsten Koalitionskriegen erreichte die Grande Nation glänzende Siege zu Lande. Die Seemacht England aber wurde nicht besiegt. In der Schlacht von Trafalgar im Oktober 1805 erlitt Kaiser Napoleon eine schwere Niederlage gegen die englische Flotte unter Lord Nelson. Dennoch besetzten die Franzosen nach und nach große Teile Europas, darunter Portugal, Teile Italiens und Norddeutschland. Mit dem Rheinbund sicherte sich Napoleon die Zustimmung einiger deutscher Fürsten. Das bedeutete 1806 das Ende des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation.

    Die Kontinentalsperre

    Weil England offensichtlich nicht militärisch, also in einem Krieg, besiegt werden konnte, wollte Napoleon seinen Gegner wirtschaftlich schwächen. Er errichtete 1806 die Kontinentalsperre, eine Wirtschaftsblockade Englands. Er sperrte für die Briten sämtliche Häfen Frankreichs und der von Frankreich abhängigen Staaten, also die Häfen des "Kontinents". Die Briten konnten mit ihren Schiffen Europa nicht mehr anlaufen, englische Waren konnten nicht mehr auf dem Festland verkauft werden. Die Wirkung war allerdings nicht so wie erhofft. Großbritannien suchte sich nämlich neue Absatzmärkte in Amerika, Frankreichs Wirtschaft aber litt, weil auch für die Franzosen ein wichtiger Markt wegfiel, zudem blühte der Schmuggel auf.

    Der Russland-Feldzug

    Als Russland wegen eigener wirtschaftlichen Schwierigkeiten 1811 aus der Kontinentalsperre austrat, war Frankreich gezwungen, gegen Russland selbst vorzugehen. Der Russlandfeldzug 1812 aber endete in einer Katastrophe. Nur ein Bruchteil der französischen Armee kehrte schließlich nach Hause zurück. Sie war keine Grande Armée mehr.

    Die Befreiungskriege

    Dem Bündnis seiner Gegner schlossen sich nun auch Preußen und Österreich an. Die Befreiungskriege begannen. Im Oktober 1813 wurde die französische Armee in der Völkerschlacht bei Leipzig geschlagen. Die letzten deutschen Verbündeten von Napoleon wechselten noch während der Schlacht die Seiten. Damit löste sich der zusammenbrechende Rheinbund endgültig auf und die Besetzung von Teilen Deutschlands durch die Franzosen endete.

    Abdankung und Exil

    Im Frühjahr 1814 drangen die Truppen der Koalition in Frankreich immer weiter vor. Schließlich marschierten sie nach einer Schlacht vor der Stadt im März in Paris ein und zwangen Napoleon zur Abdankung. Der Korse ging nach Elba ins Exil. Noch einmal versuchte er im März 1815, die Macht zurück zu erlangen. Er kehrte zurück und errichtete die „Herrschaft der hundert Tage“. In der Schlacht bei Waterloo wurde er im Juni 1815 aber endgültig besiegt. Napoleon wurde auf die kleine Insel St. Helena verbannt. Im Mai 1821 starb er dort.

    Als Konsul und Kaiser brachte Napoleon fast ganz Europa unter seine Kontrolle. In mehr als sechzig Schlachten war er fast immer siegreich. Sein Hauptgegner war England, das sich immer neue Bündnispartner suchte. Viele Länder wurden zu Napoleons Gegnern. Gegen ihre Übermacht kam er am Ende doch nicht an. Auf dem Wiener Kongress wurde Europa neu geordnet.

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