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      Wer war Karl Friedrich Schinkel?

      Schinkel - ein Architekt in Berlin

      Karl Friedrich Schinkel war ein Architekt, dessen Bauwerke das Stadtbild von Berlin bis heute prägen. Seine Bauten entstanden vor allem im Stil des Klassizismus, später auch im Historismus. Er war aber nicht nur ein herausragender Architekt, sondern auch Stadtplaner und Maler.

      Typisch für Schinkel war die Abkehr vom Überbordenden des Barock hin zu klaren Formen und antiken Vorbildern. Einige Bauten waren besonders innovativ und gelten als wegweisend für die moderne Architektur, insbesondere das Gewerbeinstitut in Berlin. Es zeichnet sich durch eine schlichte Gliederung mit großen Fensterflächen aus.

      Ein weiteres Vorbild wurde die Gotik für Schinkel. Er griff also hier auf das Mittelalter zurück. So schuf er dann Gebäude im Stil der Neogotik. Beispiele dafür sind Schloss Ehrenberg in Coburg von 1810 und die Friedrichwerdersche Kirche in Berlin, erbaut 1824–1831. Unten findest du Bilder vieler seiner Bauwerke.
       

      Wer war Schinkel?

      Geboren wurde Schinkel 1781 in Neuruppin in Brandenburg. Er kam schon als Schüler nach Berlin, wo er sich bald für Baukunst interessierte. Und so begann er das Studium der Architektur. Er wurde Schüler von Friedrich Gilly, einem aufstrebenden Baumeister, der schon 1800 an Tuberkulose starb, im Alter von erst 28 Jahren. Schinkel übernahm dann Gillys laufende Bauprojekte. Baumeister waren damals nicht nur für den Entwurf eines Baus zuständig wie ein Architekt, sondern auch für den Bau selbst, also die gesamte Ausführung.

      Großen Einfluss hatte eine Italienreise auf Schinkel, die er 1803/04 unternahm. Nicht nur dort malte er auch sehr viel. Architektur und Malerei beeinflussten sich in seinem Werk gegenseitig. Das erkennt man auch gut daran, dass er in seinen Gemälden häufig Landschaften mit herausragenden Gebäuden malte.

      Nach seiner Rückkehr von der Reise, die ihn auch nach Paris geführt hatte, gab es keine großen Bauprojekte, weil nach dem Vierten Koalitionskrieg das Geld dafür fehlte. Schinkel malte nun vor allem große Panoramabilder. 1809 heiratete er Susanne. Sie bekamen vier Kinder.
       

      Karl Friedrich Schinkel und seine Bauwerke

      Ab 1810 arbeitete Schinkel bei der obersten Baubehörde Preußens in Berlin. Als Geheimer Oberbaurat hatte er ab 1815 die Möglichkeit, Berlin nach seinen Vorstellungen zu gestalten, nämlich mit antiken Vorbildern: klassizistisch. Die Hauptstadt von Preußen sollte natürlich besonders repräsentativ sein. Aber auch in anderen Orten des Königreichs war Schinkel aktiv.

      Zu seinen berühmten Bauwerken in Berlin gehören die Neue Wache, das Schauspielhaus und das Alte Museum. Mehrfach traf sich Schinkel in diesen Jahren auch mit Goethe. Dessen Stück Iphigenie war das erste Stück, das im neuen Schauspielhaus am Gendarmenmarkt aufgeführt wurde.

      1824 reiste er erneut nach Italien. 1826 entwarf er die Nikolaikirche und den Umbau von Schloss Charlottenhof, beide in Potsdam, sowie das Rathaus in Kolberg an der Ostsee (heute Polen). 1830 wurde er Oberbaudirektor, 1838 Oberlandesbaudirektor. Er war damit der Architekt des Königs und auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Er arbeitete viel, doch seine Gesundheit machte bald nicht mehr mit. Er erlitt mehrere Schlaganfälle. Schinkel starb am 9. Oktober 1841.
       

      Werke von Karl Friedrich Schinkel als Architekt: Klassizismus

      Neogotische Bauten von Schinkel