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      Woran erkenne ich Kunstwerke der Renaissance?

      Merkmale der Renaissance-Kunst

      Renaissance und Barock sind die beiden Kunststile, die im Zeitalter der Reformation beherrschend sind. Aber was ist typisch für sie und worin unterscheiden sie sich? Hier erfährst du alles über die Merkmale der Renaissance in der Kunst!

      Da man in der Renaissance die Antike bewunderte und verehrte, wurden deren Stilelemente wieder modern. Auch Motive fand man häufig in der Antike.

      Zudem wollte man die Natur ganz genau beobachten und alles naturgetreu abbilden. Die antiken Kunstwerke der Römer und Griechen sah man als hervorragende Vorbilder für eine naturgemäße Gestaltung.

      Außerdem suchte man in der Kunst nach den idealen Maßen und Proportionen. Symmetrie war ein typisches Merkmal in der Gestaltung. Die Renaissance beeinflusste auch nachfolgende Künstler-Generationen nachhaltig.

      Renaissance in der Malerei

      In der Malerei entwickelten die Künstler in der Renaissance die Zentralperspektive. Das heißt, dass sie von einem bestimmten Punkt aus das Bild betrachteten und die Verkürzung der Tiefe mathematisch ganz genau berechneten. Dazu benutzten sie Fluchtlinien - vielleicht hast du das selber schon einmal im Kunstunterricht probiert. Malt man zum Beispiel ein Zimmer, laufen dessen Kanten in einem Punkt (Fluchtpunkt) zusammen.

      Ideal fand man nun außerdem, wenn der Horizont auf Augenhöhe des Betrachters liegt. Der Aufbau des gesamten Bildes sollte symmetrisch und harmonisch sein.

      Die Genauigkeit der Darstellung und die Nachahmung der Natur führten dazu, dass man auch Menschen möglichst naturgetreu abbilden wollte und darum deren Anatomie genau studierte.
       

      Renaissance in der Bildhauerei

      Auch Bildhauer nahmen sich antike Kunstwerke zum Vorbild. Vor allem Standfiguren wurden als Skulpturen geschaffen, darunter auch sehr große, die auf den Plätzen der Städte aufgestellt wurden. Besonders bekannt ist bis heute der mehr als 5 Meter große "David" von Michelangelo.

      Nachgeahmt aus der Antike wurden auch große Reiterstandbilder.

      Der Körper sollte wirklichkeitsgetreu abgebildet werden, oft wurde er nackt dargestellt - ebenfalls wie in der Antike.

      Renaissance in der Architektur

      Klar und harmonisch sollten die Bauten nun sein - nach antikem Vorbild natürlich. Die Architektur der Renaissance stützte sich vor allem auf römische Vorbilder und weniger auf griechische.

      Figuren wie das Viereck oder der Kreis wurden gerne verwendet. Dazu kamen Säulen (z. B. dorische oder ionische, siehe auch hier), Pfeiler oder dreieckige Giebel, wie sie ebenfalls gerne in der Antike verwendet worden waren. Gerne wurden auch Kuppeln gebaut.

      Symmetrie und stimmige Proportionen waren den Baumeistern sehr wichtig. Das galt für den Grundriss genauso wie für Fassaden. Die ersten Renaissance-Bauten entstanden in Florenz, etwa der Dom mit seiner Kuppel. Überhaupt wurden nun viele Kirchen eben im Stil der Renaissance erbaut.

      In Mittel- und Nordeuropa entwickelte sich die Renaissance allerdings etwas anders als in Italien, zum Beispiel zur Weser-Renaissance.