Warum heute noch Philosophie?

    Philosophie - ein verstaubter Hut?

    Warum sollen wir uns heute überhaupt noch mit Philosophie befassen? Viele Erwachsene sind der Meinung, dass das nur "Gelabere" sei und gar nichts nütze.

    Oft wird auch kritisiert, Philosophie sei nicht wissenschaftlich genug und überhaupt, was soll es bringen? Doch ohne Philosophie hätten wir keine Naturwissenschaft. Es sind eben jene Philosophen, denen wir heute die Grundlagen für die Naturwissenschaften verdanken.

    Nicht alles, was machbar ist, ist auch sinnvoll

    Auch heute ist es wichtig, in ganz vielen Bereichen, ob in der Physik, der Politik, der Medizin, der Mathematik und vielen weiteren Wissenschaften, das zu hinterfragen, was wir Menschen tun. Und wir stellen immer wieder fest, dass wir - trotz aller Fortschritte  - in Bereiche kommen, in denen wir überlegen müssen, ob wir bestimmte Dinge überhaupt tun dürfen und tun sollen. Viele Fortschritte in der Wissenschaft sind toll und wichtig, aber nicht alles, was machbar ist, ist für den Menschen auch gut und sinnvoll. Die Entdeckung des Atoms war eine tolle Sache, die Erfindung der Atombombe ein Fluch für die Menschheit.

    Und an diesem Punkt setzt die Philosophie an. Was in der Antike noch selbstverständlich war, dass Naturwissenschaft oder Politik auch philosophisch betrachtet wurden, verhält sich heute anders. Wir meinen heute, dass man nur genügend experimentieren muss, um etwas herauszufinden, aber wir denken zu wenig darüber nach, was wir dann herausfinden oder erfinden. Aber wenn es mehr Kontakte zwischen den einzelnen Wissenschaftlern gäbe, wenn sie miteinander reden und sich austauschen würden, dann wären die Menschen manchmal nicht so arrogant, sondern würden sich mit dem berühmten Philosophen Sokrates sagen: "Ich weiß, dass ich nichts weiß".