Tacitus - der Schweigsame?

    Tacitus wurde wahrscheinlich als Publius Cornelius Tacitus im Jahre 58 n. Chr. geboren. Ganz genau weiß man das nicht und auch das Bild links ist der Fantasie entsprungen. Vielleicht sah Tacitus tatsächlich ganz anders aus.

    Tacitus war ein berühmter römischer Geschichtsschreiber. "Tacitus" bedeutet wörtlich "der Schweigsame". Dieses Cognomen wurde jedoch vererbt und bedeutet nicht, dass er besonders schweigsam war! Er gilt sogar als einer der größten Redner seiner Zeit.

    Tacitus durchlief die römische Ämterlaufbahn (cursus honorum) und wurde schließlich Senator. Dies geschah zu der Zeit, als Vespasian, Titus, Nerva und Trajan Kaiser in Rom waren. Tacitus hat also einige Herrscher erlebt. Plinius der Jüngere richtete einige seiner Briefe an Tacitus.
     

    Die Schriften des Tacitus

    Spätestens um das Jahr 100, als Trajan Rom regierte, begann Tacitus mit dem Schreiben. Aus der Sicht eines Senators schildert und beurteilt er in seinen "Annalen" und "Historien", wie die Kaiser von Augustus bis Domitian regierten. Dabei hält er mit Kritik nicht hinter dem Berg. Er misst die Kaiser an den Idealvorstellungen der römischen Republik, deren Anhänger Tacitus war. Insbesondere Tiberius und Domitian werden scharf kritisiert. "Agricola" ist ein Bericht über das Leben des Feldherrn Agricola, der zugleich sein Schwiegervater war. Er enthält auch einen Bericht über Britannien, wo Agricola Statthalter war.

    Daneben schrieb er weitere Werke wie "Germania". Darin schildert er, wo und wie die Germanen leben. Er sieht die Germanen dabei überwiegend positiv und als Gegenbild zu der, seiner Meinung nach, im Verfall begriffenen römischen Gesellschaft. So sind die Germanen nach Tacitus treu, sittenstreng, tapfer und aufrichtig. Allerdings kritisiert er, dass die Germanen träge seien und zu sehr dem Würfelspiel verfallen würden.