Vom Tauschhandel zu Geldmünzen

    Warum tauschten die Menschen Waren?

    Die Selbstversorgung stand im Mittelpunkt der Oikos-Wirtschaft der Kleinbauern im 2. und 1. Jahrtausend v. Chr. Dabei machte es keinen Unterschied, ob das Land den Bauern selbst gehörte oder vom Palast oder Tempel bereit gestellt wurde. Man tauschte einige lebensnotwendige Dinge, besonders Lebensmittel und Textilien, die der Haushalt nicht herstellen konnte. Diese Güter tauschten die Menschen unter den Nachbarn und Bekannten. Es gab auch Straßenhändler, bei denen man direkt einkaufen konnte. Märkte scheint es allerdings noch nicht gegeben zu haben, jedenfalls finden wir darüber keine Aussagen.

    Luxusgüter, die über den Fernhandel importiert wurden, besaß nur die Oberschicht. Außerdem handelte man mit Bauholz, Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Eisen (im 1. Jahrtausend), Edelsteinen und Gewürzen.

    Von der Gerste zur Goldmünze - die Zahlungsmittel ändern sich

    Zunächst wurden die Waren einfach nur getauscht. In Mesopotamien maß man vor allem Gerste in einer bestimmten Menge ab und zahlte damit, nachdem Maße und Gewichte erfunden worden waren. Im 3. Jahrtausend v. Chr. löste Silber die vorausgegangenen Zahlungsmittel ab. Die Mesopotamier wogen das Silber ab und brachten es in unterschiedlichen Formen in Umlauf. Beispielsweise als Barren in Ziegelform oder als Hacksilber (zerkleinerte Silbergegenstände).

    Was waren Schekel, Mine oder Talent?

    In Babylonien bezeichnete man die Gewichtseinheiten als Schekel, Mine oder Talent, dabei entsprach ein Schekel ca. 8,4 Gramm, eine Mine 500 Gramm und ein Talent 30 Kilogramm.

    Erst im 7. Jahrhundert kam in Lydien das erste geprägte Geld auf und wurde durch die Perser nach Mesopotamien gebracht. Besonders berühmt ist der Dareikos, der wahrscheinlich nach Dareios I. benannt wurde. Es war eine geprägte Goldmünze, die die Form einer Bohne hatte und 8,42 Gramm wog. Er konnte jedoch die zahlreichen anderen Währungseinheiten nicht verdrängen.