Josephine de Beauharnais - Napoleons Ehefrau

Josephine de Beauharnais war die erste Ehefrau von Napoleon. Als er Kaiser der Franzosen wurde, wurde sie an seiner Seite die Kaiserin von Frankreich. Dann aber ließ sich Napoleon von ihr scheiden, denn er wollte einen Thronfolger. Die Ehe blieb aber kinderlos.
Josephine wurde 1763 auf Martinique geboren. Die Karibikinsel gehörte schon damals zu Frankreich. Josephines Eltern betrieben dort eine Zuckerohrplantage. Die Tochter hieß eigentlich Marie Josèphe Rose de Tascher de la Pagerie. Napoleon war es, der sie dann später Josephine nannte.
Erste Ehe mit Alexandre de Beauharnais
1779, mit erst 16 Jahren, heiratete Josephine Alexandre de Beauharnais. Die Hochzeit wurde vom Vater des 19-jährigen Adligen eingefädelt, wobei Alexandre eigentlich Josephines Schwester heiraten sollte, doch die starb an Tuberkulose. Die beiden bekamen zwei Kinder: Eugène (geboren 1781) und Hortense (1783).
Doch die Ehe verlief nicht glücklich. Man stritt und beleidigte sich sogar öffentlich. Josephine zog mit der Tochter in eine Abtei in Paris. 1785 wurde die Scheidung ausgesprochen. Alexandre gestand seine Schuld an dem Zerwürfnis. Er verpflichtete sich zu Unterhaltszahlungen, die er aber dann nicht immer zahlte.
Als die Französische Revolution ausbrach, gehörte Alexandre zu den Adligen, die sich dem Dritten Stand anschlossen. 1791 war er Präsident der Nationalversammlung, dann ging er zum Militär. Während der Schreckensherrschaft wurde er im Juli 1794 angeklagt, sich im Ersten Koalitionskrieg während der Belagerung von Mainz falsch verhalten zu haben. Er wurde zum Tode verurteilt und am 23. Juli 1794 hingerichtet - wenige Tage vor dem Ende des Terrors. Er wurde 34 Jahre alt.
Auch Josephine wurde verhaftet und sollte vor Gericht gestellt werden. Josephine lernte im Gefängnis Thérésia Cabarrus kennen, die von ihrem Geliebten Tallien befreit wurde und sich bei diesem dann nach dem Ende der Herrschaft von Robespierre für die Freilassung von Josephine einsetzte.
Zweite Ehe mit Napoleon: Josephine Bonaparte
1796 heiratete Josephine Napoleon und wurde so zu Josephine Bonaparte. Napoleon war sechs Jahre jünger als seine Ehefrau. Ihre vielen Kontakte in der einflussreichen Gesellschaft kamen auch Napoleon zugute. Sie hatte Verbindungen zum alten Adel genauso wie zu Revolutionären. Sie hatte wohl auch Anteil daran, dass Napoleon die während der Revolution abgeschaffte Sklaverei in den Kolonien wieder einführte. Denn sie meinte, dass die Arbeit auf ihrer Plantage auf Martinique ohne Sklaven nicht verrichtet werden könne. Als Napoleon 1804 Kaiser wurde, krönte er selbst Josephine zur Kaiserin.
Die Ehe blieb kinderlos. Napoleon adoptierte zwar seinen Stiefsohn Eugène und seine Stieftochter Hortense, die ja beide vaterlos waren, doch er wollte einen eigenen Sohn als Thronfolger. So beschloss er 1809 die Scheidung von Josephine. Er verkündete das öffentlich bei einem Empfang am 15. Dezember 1809 - woraufhin Josephine in Ohnmacht fiel.
Napoleon heiratete dann Marie-Louise von Österreich. Dadurch erreichte er eine Verbindung zu Österreich und tatsächlich wurde dann der ersehnte Kronprinz geboren.
Josephine zog auf Schloss Malmaison in die Nähe von Paris. Dort lebte sie weiterhin wie eine Kaiserin. Nach Napoleons Abdankung erkrankte sie schwer an einer Kehlkopfentzündung. Sie starb am 29. Mai 1814. Sie wurde 50 Jahre alt.