Der Freiheitskampf der Niederlande

    Die Niederlande im 16. Jahrhundert

    Die Niederlande umfassten im 16. Jahrhundert ein größeres Gebiet als heute. Auch das heutige Belgien, Teile Nordfrankreichs und Deutschlands gehörten dazu. Die Niederlande gehörten zur großen Monarchie der Habsburger, der Herrscherfamilie im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation.

    Auf der Karte links siehst du den Herrschaftsbereich Karls V. Dabei ist Violett Kastilien, Weinrot die Besitzungen Aragons, Orange die Burgundischen Besitzungen, Gelb die Österreichischen Erblande und Beige das Heilige Römische Reich.

    Kaiser Karl V. gab die Reichskrone an seinen Bruder Ferdinand, die Krone Spaniens an seinen Sohn Philipp II., dessen Mutter die spanische Königin Isabella war. Philipp erbte damit auch die Niederlande, Sizilien, Mailand und Burgund.

    Was wollte Philipp?

    Philipp war katholisch. Der Norden der Niederlande war aber in der Reformation protestantisch geworden. Außerdem besaßen die Niederlande einige Freiheiten und Selbstbestimmungsrechte. Das wollte Philipp ändern: die Niederlande sollten wieder katholisch werden und er wollte sie enger an die spanische Krone binden und unter seine Herrschaft stellen.

    Zuspitzung der Lage

    Philipp ließ die Protestanten durch die Inquisition verfolgen und vermehrte die katholischen Bistümer. Die Protestanten wehrten sich und verwüsteten mehrere katholische Kirchen. 1566 gründeten sich die "Geusen", eine Widerstandsgruppe aus dem niederen Adel. Philipp schickte daraufhin einen seiner Herzöge in die Niederlande, der dort eine brutale Herrschaft aufbaute. Die niederländischen Grafen Egmont und Hoorn versuchen zu vermitteln, werden vom Herzog von Alba aber verhaftet und öffentlich enthauptet.

    Der Freiheitskampf beginnt

    Weiterer Widerstand formierte sich. 1568 begann mit der Schlacht von Heiligersee ein langer Krieg zwischen den Niederlanden und Spanien. Er sollte 80 Jahre dauern! Der Anführer der Niederländer war Wilhelm von Oranien. 1576 gelang es ihm sogar, die südlichen Provinzen für den Kampf zu gewinnen. Doch schon 1579 gewann der Nachfolger des Herzogs von Alba, Alessandro Famese, die südlichen Provinzen für Spanien zurück.

    Republik der Sieben Vereinigten Provinzen

    Nun entschlossen sich die nördlichen Provinzen dazu, sich zur Utrechter Union zusammenzuschließen. 1581 erklärten sie sich als Republik der Sieben Vereinigten Provinzen für unabhängig.

    Die Kämpfe waren damit aber nicht beendet. Spanien eroberte Flandern und Brabant zurück, dafür erhielten Wilhelm von Oranien und seine Männer Unterstützung von England. Als England die spanische Armada 1588 vernichtend schlug, konnten sich auch die Niederlande vom Kampf erholen und neue Kräfte sammeln.

    Die letzte Phase und der Friede von 1648

    1607 siegten die Niederländer in der Schlacht von Gibraltar, anschließend  herrschte zwölf Jahre lang Waffenstillstand (1609-1621). Den Niederländern gelang es schließlich, die spanische Silberflotte zu erobern -  ein weiterer wichtiger Schritt zum Sieg. Als 1648 der Dreißigjährige Krieg endete, fand auch der Achtzigjährige Krieg ein Ende. Die Unabhängigkeit der Niederlande wurde endlich anerkannt. Die südlichen Provinzen verblieben bei Spanien.

    Mehr zum Achtzigjährigen Krieg findest du auf dem Zeitstrahl.