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      Wie ging es Frauen und Kindern?

      Viele Kinder in den Familien

      In vielen Familien gab es auch mit Beginn der Neuzeit zehn oder mehr Kinder. Fast jedes Jahr wurde ein neues Baby geboren. Viele Säuglinge starben aber auch noch ganz klein. In vielen Familien starb jedes dritte Kind vor dem zweiten Lebensjahr.

      Die Kinder einer Familie mussten zu Hause mithelfen. Die Älteren passten auf die Jüngeren auf. Die Kindheit selbst war kurz. So früh wie möglich mussten Kinder arbeiten gehen. Kinder galten als kleine Erwachsene und hatten auch Kleidung wie diese an.

      Schule in der frühen Neuzeit

      In die Schule zu gehen, kostete Geld. Arme Familien konnten sich das nicht leisten. Aber es gab in den Städten auch immer mehr Bürger, die als Kaufleute oder Handwerker Geld verdienten und es sich leisten konnten, ihre Kinder in die Schule zu schicken.

      Die Kinder, die zur Schule gehen konnten, lernten zunächst lesen und schreiben. Es wurde viel auswendig gelernt. Auch gesungen wurde viel. Schulbücher gab es noch nicht.

      Es entstanden seit dem späten Mittelalter und in der Reformationszeit aber immer mehr Schulen. Neben Dom- und Klosterschulen gab es die Winkelschule für bürgerliche Söhne und seit dem Ende des 16. Jahrhunderts die Ritterakademien für die Söhne adliger Familien.

      Was ist eine Lateinschule?

      Die sogenannte Lateinschule bereitete auf einen geistlichen Beruf oder ein Studium an der Universität vor. Mit der Reformation nannten sich die Lateinschulen oft auch Gelehrtenschule, Gymnasium oder Lyzeum.

      An umgewandelten Klöstern entstanden seit 1543 Fürstenschulen. Auch sie dienten zur Vorbereitung auf die neu gegründeten Universitäten. Martin Luther hatte 1520 gefordert, dass das Schulwesen ausgebaut werden sollte. Auch der Zeitgeist von Renaissance und Humanismus sorgte dafür, dass Bildung einen höheren Stellenwert bekam.

      Mädchen und Frauen im 16. Jahrhundert

      Mädchen wurden vor allem auf ihre Rolle im Haushalt und als Mutter vorbereitet. Das Rollenbild wurde nicht in Frage gestellt. Kinder zu bekommen, war in den meisten Fällen auch ihr eigener Lebensinhalt. Wobei nicht nur häufig Kinder schon als Babys starben, sondern auch die Frauen bei der Geburt. 10 von 100 Frauen überlebten eine Geburt nicht. So lag das Durchschnittsalter der Frauen auch niedriger als das der Männer: etwa bei 35 Jahren, während Männer rund 55 Jahre alt wurden.

      Wer arm war, musste jedoch arbeiten gehen: als Magd, Köchin, Wäscherin, Markthändlerin oder auf dem Feld. Mit 14 Jahren waren viele Mädchen schon verheiratet und bekamen bald das erste Kind.

      Adlige Damen hatten da mehr Glück. Sie mussten nicht hungern und trugen schöne Kleidung. Sie wurden manchmal privat unterrichtet und konnten sich so zumindest etwas Bildung erwerben. Unter dem Einfluss des Humanismus konnten Mädchen ab dem späten 16. Jahrhundert auch die Schule besuchen.

      Frauen aus dem 16. Jahrhundert im Bild